„Zusammenarbeit in der Organisation der Zukunft“ war eines der Kernthemen beim 12. Prozess-Management Forum am 22./23. Juni 2017 in Wien. Wie gelingt der digitale Wandel und welche Rolle spielt dabei das Prozessmanagement? Wie passen Agilität und Prozessmanagement zusammen? Worauf müssen Unternehmen achten, um Veränderung zu meistern?
Silvia Moser (DRÄXLMAIER Group) zeigte zB in ihrer Case Study, dass exzellentes Prozessmanagement die Basis ist um den digitalen Wandel zu gestalten.
Für viel Diskussionsstoff sorgt die Case Study von Markus Stelzmann (Tele Haase). Er berichtete, wie sie bei Tele Haase die Organisation völlig neu erfunden und komplett an den Prozessen ausgerichtet haben. Dabei sind sie sogar soweit gegangen, die Chefetage abzuschaffen.
Und das Fazit von Vanessa Langhammer (Rail Cargo Austria) lautet:
Bei uns brauchen ProzessmanagerInnen im Rahmen der digitalen Transformation eher Mut, gesunden Menschenverstand, Fingerspitzengefühl im Umgang mit den Akteuren und IT-Verständnis als strikte Methodenkompetenz aus dem Lehrbuch. Sowie mehr 80/20-Prinzip und Flexibilität in der Gestaltung der Prozesse mit Fokus auf die jeweils relevante Aussage
Markus Stelzmann, Silvia Moser, Vanessa Langhammer, Sven Schnägelberger
Im Strategiepanel II drehte sich alles um das Thema „Kundenorientierte Prozesse im digitalen Zeitalter“. Spannende Inputs lieferte die Key Note von Sabine Hoffmann (ambuzzador) und Helene Karmasin (Institut Karmasin Behavioural Insights). Der Schlüsselfaktor im digitalen Zeitalter sind persönliche Kundenerlebnisse entlang der Customer Journey.
Oliver Rosenstein (toom Baumarkt) stellte in seinem Beitrag die provokante Frage:
Ist die Customer Journey der einzige (Kern-)Prozess?
Markus D. Hartbauer (SER Gruppe) zeichnete uns in seinem Vortrag ein Zukunftsbild in dem Roboter und Algorithmen einen Großteil menschlicher Arbeitskräfte ersetzten – vor allem im Bereich der Wissensarbeit – und gab Denkanstöße wie die Zusammenarbeit zwischen Menschen und Maschinen zum Vorteil aller Beteiligten organisiert werden kann.
Oliver Rosenstein, Helene Karmasin, Verena Hübner, Sabine Hoffmann, Markus D. Hartbauer
Mario Buchinger (Buchinger | Kuduz) regte mit der Key Note „Change und Agilität: Die Veränderung meistern“ neue Gedanken an. Wie man unternehmerische Tradition mit den raschen Wandel in der heutigen Wirtschaft verbinden kann? Und wie können Führungskräfte mit ihren MitarbeiterInnen die Zukunft erfolgreich gestalten? Der Kaizen-Experte ist der Meinung, dass eine Kultur der nachhaltigen und langfristigen Unternehmensführung den bisher etablierten Managementroutinen widerspricht. Dementsprechend angeregt diskutierten die KonferenzteilnehmerInnen beim Abendprogramm.
Mario Buchinger
Erfahrungsberichte aus der Unternehmenspraxis rundeten den ersten Konferenztag ab. Diese kamen von: Frank Reinelt (eurodata), Holger Nissen (Gunvor Raffinerie), Mario Moser (LISEC Holding), Thomas Urbanek (Let‘s Print Holding), Wolfgang Bruckner & Karolina Sigmund (HOERBIGER), Michael Baldauf & Michaela Priewasser (Raiffeisenverband Salzburg), Thomas Kasparbauer (Rohde & Schwarz)
Am zweiten Konferenztag fanden sechs verschiedene Roundtables statt, bei denen es zu jeweils einem Thema in die Tiefe ging. Dieser intensive Erfahrungsaustausch, das hohe Niveau auf dem sich die Diskussionen bewegten und die offene Atmosphäre wurde von den Teilnehmern sehr positiv bewertet.
Im Abschlussplenum wurden die Ergebnisse der Roundtables zusammengefasst: Aus den Diskussionen geht klar hervor, dass große Aufgaben auf die Unternehmen zukommen.
Das nächste Prozess-Management Forum findet am im 7. / 8. Juni 2018 in Wien statt – wir freuen uns auf ein Wiedersehen!