Die neuesten Teambuilding-Techniken – von Escape Room bis Iglu-Bauen? Digitale Trainings für virtuelles Führen? Nachdem das 360° Feedback nun wirklich jede/r kennt, stehen jetzt andere Themen am Programm, sogenannte Zukunftsthemen. Die Palette reicht von Agile Leadership über Holacracy bis VUCA-Führen. Ohne die heißesten TrainerInnen – Top-of-the-PoP, könnte man sagen – und die angesagteste Kabarettistin als Speaker geht sowieso gar nichts.
Was aber, wenn es nicht nur um neue Techniken und Tools geht? Was, wenn wir uns da mal ein paar ganz grundlegenden Fragen stellen sollten?
Das Zusammenwirken von HR und Führung neu denken
Die Kontexte von Führung ändern sich rasant. Gesellschaftlicher und technologischer Wandel stellen Führung vor ständig neue Herausforderungen. Routinen gibt es kaum noch, Fahren auf Sicht ist angesagt. Wenn die Anforderungen an Führung sich mit zunehmender Dynamik ändern, kann HR nicht in den bisherigen Logiken weiterarbeiten – die bislang erfolgreichen Formate sind nicht mehr nützlich. Um für die Organisation wirksam zu sein, müssen wir die Rollen neu definieren. Kurz gesagt: Wenn Führung sich ändert, muss auch HR sich ändern.
Ein Beispiel für Wirksamkeit
Machen wir’s konkret: Ein wesentlicher Schritt wäre, HR-ExpertInnen frühzeitig in die Strategieentwicklung mit einzubeziehen. Aktuell sind sie oft die letzten, die an den Tisch gebeten werden, um operative Aufgaben der Umsetzung zu übernehmen. Eine Zusammenarbeit zwischen HR und Führung auf Augenhöhe kann dann gelingen, wenn HR die andere Perspektive einnimmt und konsequent mit den Augen von Führung auf die Organisation schaut. Oder mit einem Service Design-Prinzip ausgedrückt: das Bekannte so entdecken, als wäre es fremd. Die Frage, welche Herausforderungen hat die Organisation und was müssen Führungskräfte dazu beitragen, mit diesen Challenges umzugehen, gehört unermüdlich gestellt. Und daraus lassen sich Interventionsrichtungen von HR ableiten.
In diesem Sinne wollen wir das Terrain neu vermessen und die Landkarten neu zeichnen. Mit dem Ziel, dadurch klarer zu haben, was Führung verantwortet und was HR dazu beitragen kann. Mit schärferem, weil abgestimmtem Rollenverständnis, werden HR und Führung gemeinsam viel unternehmen können, um ihre Organisation auf die zukünftigen Herausforderungen vorzubereiten.
Sollte jetzt der Eindruck entstehen, wir wüssten genau mit welchen Tools und Techniken das gehen wird, müssen wir Sie enttäuschen. Möglicherweise das oben genannte, vielleicht ganz was anderes und selbst das nicht. Aber das werden wir herausfinden. Denn diese Neuvermessung kann nur im Dialog entstehen. Rollenklarheit kann nur im Austausch zu Rollenerwartungen und Rollenverständnis erfolgen. Und genau das mit Ihnen gemeinsam am 11. und 12. April 2019 auf der PoP in Rust zu tun, darauf freuen wir uns.
Unsere Autorinnen:
Susanna Achleitner ist Consultant bei trainconsulting. Schwerpunkte: Begleitung von Visions-, Strategie- und Changeprozessen, Organisations-, Personal-, Teamentwicklung u.v.m.
Claudia Wintersteiger ist Consultant bei trainconsulting. Schwerpunkte: Organisational Design und positive Leadership, u.a: Unterstützung der FK, Stärken, Ressourcen & Potenziale optimieren.
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