Vor inzwischen 6 Jahren hat sich Business Circle entschlossen, einen Akzent für jene Betriebe zu setzen, die sich um die Ausbildung von jungen Facharbeitern bemühen.
Damals war das Thema noch gar nicht so im Fokus wie derzeit, deshalb war es umso schöner, diese Entwicklung begleiten zu dürfen. Inzwischen hat sich das Lehrlingsforum bei allen, die an der Lehrlingsausbildung interessiert sind, als wichtigster Treffpunkt des Jahres etabliert. Kein anderes Event bietet einen besseren Überblick zur Thematik und schafft es, Jahr für Jahr den Bogen von Strategie und Politik bis hin zu vielfältigen Best Practices zu spannen.
In diesem Jahr konnte Gastgeberin Ramona Wolfgang neben vielen Ausbilderinnen und Ausbildern Bundesministerin Margarete Schramböck sowie die stellvertretende Generalsekretärin der WKO, Mariana Kühnel begrüßen. Die Ministerin berichtete am Lehrlingsforum über relevante Beschlüsse, wie die Erweiterung und Regionalisierung der Mangelberufslisten oder die Verdoppelung der Qualifzierungsförderung. Frau Dr. Schramböck hat sie schon während ihrer beruflichen Laufbahn immer großen Wert auf die Ausbildung gelegt und auch Lehrlinge in Ihrer Familie, weswegen ihr klares Bekenntnis zur dualen Ausbildung absolut überzeugend war.
Ergänzt wurden diese Expertenbeiträge durch viele interessante Best Practices von A1 Telekom, C&A oder der Rail Cargo Austria. Und natürlich den schon seit Jahren bewährten Praxis Round Tables mit Experten wie Robert Renz von SPAR oder Erich Buza von den Wiener Stadtwerken.
Die Fragen der Gegenwart waren einmal die Fragen der Zukunft
Prof. Dr. Markus Hengstschläger ist Genetiker an der MedUni Wien und hat sich als Vortragender und Bestsellerautor einen Namen gemacht. In seiner Key Note nahm die Teilnehmer mit in die Zukunft. Mit seinen pointierten Aussagen zeigte er, dass wir mit ziemlicher Sicherheit die falschen Fragen stellen, um Antworten für die Zukunft zu finden, eine Zukunft, die wir weder kennen noch einigermaßen sicher voraussagen können. Umso wichtiger ist es, auch schon in der Ausbildung, Individualität und Kreativität nicht nur zu erlauben, sondern auch zu fördern.
Passend zur beginnenden Adventszeit waren die Teilnehmer zu Beginn des Abendprogramms eingeladen, bei Glühwein und Maroni ihre eignen Lebkuchen zu verzieren, bevor man sich zum festlichen Abendessen begab.
Der Vormittag des zweiten Tages widmete sich der Digitalisierung. Mit Jöran Muuß-Meerholz und Stephan Waba waren zwei Top Experten zu erleben. Die wohl wichtigste Erkenntnis zu diesem Thema: „Es braucht zuerst immer eine klare Festlegung, was an wen vermittelt werden soll. Erst dann geht es um Geräte und Werkzeuge.“
An die von talentify geleitete interaktive Plenumsdiskussion schlossen sich zwei sehr informative Best Practices der KTLA Kremstaler Technische Lehrakademie und der PTS Himberg an. Den Vertretern der Schulen gelang es überzeugend, etwaigen Vorurteilen über praxisferne Ausbildung zu begegnen.
Der Nachmittag gehörte dann erfolgreichen Projekten in der Ausbildung, wie die Oberösterreichische Tischlereikooperation „mit Herz & Hirn“ durch Heartbeat, oder der Entwicklung von Sozialkompetenzen bei Novomatic. Den Schlusspunkt setzten dann die Lehrlinge von PRANGL, die in Videointerviews die Meinungen von Teilnehmern wiedergaben und über ihre eigenen Eindrücke berichteten.
In Summe ließ dieses Lehrlingsforum schon jetzt jede Menge Vorfreude auf das nächste Lehrlingsforum entstehen. Den 20. und 21. November 2019 sollten sich wohl alle Ausbilder jetzt schon vormerken.