Die richtigen Talente zu finden, zu mobilisieren und in den passenden Positionen zu halten, ist eine Grundvoraussetzung, um trotz rasanter Veränderungen am internationalen Markt konkurrenzfähig zu bleiben. Doch mit der zunehmenden Mobilität dieser Talente und Experten gehen auch Herausforderungen, Compliance-Risiken und internationale Anforderungen einher. Wie können Sie diese identifizieren und ihnen nachhaltig begegnen?
Über 50% der Arbeitskräfte werden grenzüberschreitend tätig sein
Das Weltwirtschaftsforum prognostiziert, dass Unternehmen bis zum Jahr 2020 1,6 Billionen Dollar (etwa 1,41 Mrd. Euro) für Geschäftsreisen ausgeben werden und 50-75% der Arbeitskräfte grenzüberschreitend arbeiten werden.
Bereits in den vergangenen zwei Jahrzehnten gab es klassische Langzeitentsendungen mit einer Dauer von mehreren Jahren. Diese Langzeitentsendungen werden nun immer mehr von kurzzeitigen Dienstreisen abgelöst, welche zwar regelmäßig aber für einen kürzeren Zeitraum, also nur wenige Tage bis Wochen stattfinden. Dies ist primär dadurch bedingt, dass die Mitarbeiter nicht mehr nur eine Funktion und folglich nur eine Verantwortlichkeit in einem eingegrenzten Bereich im Unternehmen wahrnehmen, sondern oftmals parallel mehrere Rollen und entsprechende Verantwortlichkeiten in unterschiedlichen Bereichen im Unternehmen begleiten.
Neue Herausforderungen durch Flexibilität und Schnelligkeit
Diese neue Flexibilität und Schnelligkeit stellt sowohl Arbeitgeber als auch Arbeitnehmer vor besondere Herausforderungen.
Arbeitnehmer werden nicht automatisch von einem Tag zum anderen agil und flexibel. Das Unternehmen muss agile Schulungs- und Lernkonzepte entwickeln, umsetzen und laufend an neue Gegebenheiten anpassen. So bieten Sie Mitarbeitern die Grundlage dafür, sich laufend neue Skills anzueignen und diese dann auch in die Arbeitspraxis umzusetzen.
Mit zunehmender internationaler Mobilität erhöhen sich auch staatliche und behördliche Regulierungen und Prüfungen. Unternehmen wollen bzw. müssen compliant sein. Das heißt, es muss sichergestellt sein, dass Dokumentationspflichten sowie Steuer-, Sozialversicherungs-, Einwanderungs- und EU-Meldepflichten eingehalten werden. Kurzfristige und kurzzeitige Dienstreisen stellen Unternehmen unter diesem Gesichtspunkt vor besondere Herausforderungen. Einheitliche und effiziente Prozesse müssen aufgesetzt und global gemanagt werden, um der Fülle an Anforderungen gerecht werden zu können. Ohne technische Unterstützung ist die Bewältigung dieser Pflichten und Vorschriften nicht möglich. Eine sichere, global vernetzte und mit den Unternehmensprozessen in Einklang stehende IT-Infrastruktur und damit verbundene Technologien ist daher ein Muss für global agierende Unternehmen.
Olivia Stiedl leitet den Fachbereich People and Organisation von PwC Österreich. Sie ist seit 2008 im Unternehmen und bringt umfassende Expertise in der Beratung von nationalen und internationalen Klienten mit, insbesondere hinsichtlich der steuerlichen und sozialversicherungsrechtlichen Aspekte im Rahmen von Entsendungen.
Beim Vortrag „Challenge Business Traveller“ am 12. April bei der PoP 2019 geht sie auf diese Themenstellungen im Detail ein. Gemeinsam mit ihrem Kunden Novomatic AG präsentiert sie die Learnings aus einem gemeinsam Projekt und geht auf die konkreten Herausforderungen in der Praxis, ganzheitliche Lösungsansätze sowie die zukünftige Entwicklung ein.