Auch heuer wird von Dr. Strimitzer ein für CFOs maßgeschneiderter Überblick über die wesentlichen Trends und Neuerungen im Bereich des österreichischen und internationalen Steuerrechts präsentiert. Ziel ist das Aufzeigen und die Darstellung der für CFO wesentlichsten Entwicklungen, die für die finanzielle Unternehmenssteuerung und Unternehmensberichterstattung bedeutend sind.
Für Konzerne mit mindestens € 750 Millionen Umsatz wird Pillar 2 ab 2024 Realität. Nach Aufgabe der Blockadehaltung Ungarns konnte Ende letzten Jahres die EU-Richtlinie zur Umsetzung von Pillar 2 in der EU verabschiedet werden. Sämtliche Regelungen, mit Ausnahme der UTPR (Undertaxed Profits Rule) gelten für alle betroffenen Konzerne, deren Geschäftsjahr am oder nach dem 31.12.2023 beginnt. Anfang Februar 2023 wurde von der OECD eine Administrative Guidance zu den Globe Rules, also Interpretationsrichtlinien einzelner Vorschriften, veröffentlicht. Bereits Ende 2022 wurden Safe Harbour Rules herausgegeben.
Die sog. GloBE Rules zur Schaffung einer weltweiten Mindestkörperschaftsteuer von 15% sind auch für Konzerne mit Headquarter in Österreich und einem weltweiten Konzernumsatz von mindestens € 750 mio von Bedeutung. Auf Ebene der EU wurde Ende 2021 bereits ein auf den OECD model rules basierender Richtlinienentwurf veröffentlicht, der eine Anpassung an die EU-Grundprinzipien vornimmt und den Anwendungsbereich auf bloß national tätige Unternehmensgruppen erweitert. Die neuen Regeln werden ein systematisch neues Besteuerungskonzept einführen, das auf den Zahlen des Konzernabschlusses und damit auch auf Rechnungslegungsvorschriften ua nach IFRS oder US-GAAP basiert. Die Zusammenarbeit von Rechnungswesen- und Steuerabteilung im Konzern wird dadurch noch wichtiger.
Die EU ist in jüngster Zeit im Bereich steuerlicher Richtlinien generell sehr kreativ. So wurde der Richtlinien-Entwurf zur ATAD 3 (sog. unshell directive) aktualisiert und soll Steuervermeidung bzw -verschiebung durch sog. Briefkastengesellschaften verhindern. Ein Inkrafttreten schon 2024 ist aber nicht zu erwarten.
Im Hinblick auf die steuerliche Benachteiligung von Eigenkapital wurde die sog. DEBRA Richtlinie veröffentlicht. Mit dieser RL soll eine EU-weite Eigenkapitalzuwachsverzinsung eingeführt werden, bei gleichzeitiger Beschränkung der steuerlichen Abzugsfähigkeit des Fremdkapitalzinsenabzugs. Da diese Regelungen neben die Zinsschrankenregelung (ATAD 1; § 12a KStG) treten, ergeben sich spannende Zweifelsfragen betreffend Abgrenzungen und Überschneidungen.
Nicht zuletzt werden von Dr. Strimitzer die Aspekte steuerlicher Themenstellungen in der Nachhaltigkeitsberichterstattung beleuchtet. Die Darstellung der Steuerstrategie und des Steuerkontrollsystems des Unternehmens sind hier beispielhaft zu nennen.
WP/StB Mag. Dr. Eugen Strimitzer, ist Tax Partner bei KPMG. Seine Schwerpunkte: u.a. M&A, Umgründungen, Steuerrecht und Körperschaften öffentlichen Rechts. Am CFO Forum 2023 gibt er ein Steuerupdate maßgeschneidert für CFOs.