Ein umfassendes Sicherheitskonzept in Unternehmen, Banken wie auch in allen anderen Organisationen muss nicht nur physisch und psycholgisch, sondern eben auch präventiv ausgelegt sein.
Bereiten Sie sich darauf vor, was Sie in einer Krise tun müssen, haben Sie den Plan ausgearbeitet in der Schublade
Thomas Müller wird in seiner kriminalistischen Arbeit meistens erst zu Rate gezogen, wenn ein Verbrechen bereits passiert, eine Katastrophe bereits eingetreten ist. Nichtsdestoweniger hat er aus seiner Arbeit und der Beurteilung der Täter viel für die Prävention gelernt. „Niemand geht abends glücklich und zufrieden zu Bett und erwacht morgens mit dem Vorsatz, eine Straftat zu begehen“. Es ist nicht eine große Katastrophe, die einen Menschen plötzlich aus der Bahn wirft, sondern die Summe kleinerer Enttäuschungen und Demütigungen.
Die Antizipation stellt eine große Herausforderung an den Intellekt, wir werden nicht weise, indem wir immer nur Erfolg haben. Wir lernen, indem wir Mißerfolge verarbeiten. Man sollte daher rechtzeitig die Gesetze einer Krise kennen, um im Ernstfall richtig zu reagieren.
Die Bausteine der Krisenprävention sind:
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Bereitschaft zur Weiterentwicklung
Diese kann aber nur passieren, wenn man bereit ist, die Grenzen der eigenen Komfortzone zu überschreiten. -
Perspektivenwechsel durchführen
Sich nicht darauf beschränken, wie unerfreulich die eigene Situation ist, sondern auch darauf achten wie geht es dem Gegenüber in dieser Situation geht. Wenn Kommunikation abbricht, entsteht Angst, wenn Angst sich aufstaut entsteht Aggression. -
Verteilen des Selbstwertgefühls
Das eigene Selbstwertgefühl speist sich aus drei Quellen: A) Beruf: gute oder schlechte Ergebnisse, Beziehungen zu Vorgesetzten und Mitarbeitern B) Privat: die persönliche Interaktion außerhalb des Berufslebens: Ehe, Familie und Freunde C) - und das nicht außer Acht lassen - das, was man für sich selbst macht: zum Beispiel Laufen gehen, ein Konzert besuchen oder ein gutes Buch lesen.
Eigentlich sollte das jetzt gleich verteilt sein. Nachdenken muss man, kritisch wird es, wenn ein Teil größer ist als die Summe der beiden anderen.
Wie gehen Menschen damit um, wenn ihr Selbstwertgefühl beschädigt wird? Manche legen sich eine Neurose zu (Kaufrausch oder Wutausbrüche) andere gehen in ein Suchtverhalten über (was heute schon lange nicht mehr nur Alkoholismus bedeuten muss) und als drittes: „Mir geht es schlecht, also soll es Anderen auch schlecht gehen“.
Gerade hier sind Führungskräfte und Sicherheitsbeauftragte gefordert, rechtzeitig Zeichen zu erkennen. -
Offene Kommunikation
Elektronische Kommunikation macht alles rasend schnell. Das Smartphone versorgt uns 24/7 mit E-Mails, Tweets und Updates der Kollegen oder Facebook-Kontakte. Die persönliche Kommunikation, das Zusammensitzen, miteinander Reden ist viel langsamer. Das schnelle Agieren verdrängt das vernünftige Reagieren und vor allem das Denken vor dem Handeln.
Für die Kommunikation im Sicherheitsbereich heißt das: Das Kleingedruckte wieder groß zu schreiben. Nichts versprechen, was man nicht einhalten kann. Wenn man Ihnen vertrauen kann, legen Sie den Grundstein für Sicherheit durch Prävention und damit die Basis für den Erfolg von morgen.In die offene und ehrliche Kommunikation müssen auch Lob und Wertschätzung einfließen. -
Führen in der Krise: Gelassenheit
Gelassenheit ist dabei nicht mit Gleichgültigkeit zu verwechseln. Analysieren Sie ein Problem, beraten Sie sich oder lassen Sie sich beraten und handeln Sie dann planmäßig. Gerade in einer Krise schauen die Mitarbeiter auf die Führung, die dann auch die Größe haben muss, den einmal eingeschlagenen Weg wieder zu verlassen, wenn er sich als nicht zielführend erweist, und sich selbst nicht allzu wichtig zu nehmen.
Abschließend empfiehlt Thomas Müller, immer Kants kategorischen Imperativ im Sinn zu haben, der zwar leicht über die Lippen kommt, aber schwer einzuhalten ist.
Dr. Thomas Müller ist gebürtiger Tiroler und wurde einer breiten Öffentlichkeit durch seine Profiling-Tätigkeit bei der Aufklärung der spektakulärsten Serienmorde der Gegenwart bekannt. Er gilt als Europas führender Kriminalpsychologe und Profiler und ist ein Fixpunkt, wenn es um die Aufklärung bzw. Erklärung eines Verbrechens geht. Seine Kenntnisse und Erfahrungen stellt Dr. Thomas Müller auch als Spezialist auf dem Gebiet des "Wirtschaftsprofilings" und der "psychologischen Sicherheit" für Unternehmen zur Verfügung, hier legt er insbesondere Wert darauf, dass seine Ausführungen auch ohne ein Psychologie-Studium zu verstehen sind.
Mit seinen beiden Veröffentlichungen "Bestie Mensch" und "Gierige Bestie" hat er Bestseller gelandet.
Am 22. Oktober 2019 ist Thomas Müller mit dem Seminar „Menschen verstehen, analysieren und objektiv beurteilen“ exklusiv bei Business Circle.
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