Was hat sich in den vergangenen Jahren im HR-Bereich geändert?
Sigrid Heinzle: Als ich angefangen habe, im Bereich HR zu arbeiten, haben wir noch Stapel von Bewerbungen selektiert und vorsortiert. Jetzt bewerben sich eher Unternehmen bei zukünftigen Mitarbeiter:innen, weil die bei Bewerbungen sehr selektiv sind.
Wie wird die Zukunft der Arbeit für die Kinder von heute aussehen?
Heinzle: Da denke ich an meinen 12-jährigen Sohn. Er hat mich kürzlich gefragt: „Mama, wie wird man YouTuber?“, und ich musste zugeben, dass ich es nicht weiß. „Lebenslanges Lernen“ ist ein relevantes Thema für diese Generation – noch mehr als schon für uns.
Alexander Berth: Für meine und für noch jüngere Generationen ist es wichtig, dass man sich mit dem Arbeitgeber identifizieren kann. Es reicht nicht mehr, ein gutes Gehalt und flexible Arbeitszeiten zu haben, man will auch Sinn in der Arbeit sehen. Auch was Unternehmen etwa in Sachen Nachhaltigkeit leisten, ist enorm wichtig.
Heinzle: Die Zeiten, als das Leben nur aus Arbeit bestand, sind lange vorbei. Es gibt vielmehr den Wunsch nach Mitgestaltung, Flexibilität und Identifikation. Das stellt Unternehmen natürlich vor neue Herausforderungen. Aber genau diese Herausforderung bringt auch Vorteile: Menschen, die neue Ideen haben und diese ins Unternehmen tragen.
Mit innovativen Lösungen ein attraktiver Arbeitgeber bleiben
Welche Rolle spielt dabei Diversität?
Berth: Diversität bringt genau diese vielen verschiedenen Meinungen und Perspektiven an einen Tisch. Gerade auch in unserer Branche ist es relevant, Dinge aus verschiedenen Blickwinkeln zu betrachten. Wir müssen sinnvolle, innovative Lösungen finden, um weiterhin ein attraktiver Arbeitgeber zu bleiben. Ein inklusives Arbeitsumfeld, in dem jeder Mensch respektiert und gehört wird, ist enorm wertvoll und bringt allen etwas.
Wäre es anders nicht einfacher?
Berth: Wir würden viele wertvolle Perspektiven liegen lassen. Ein Unternehmen wie Greiner muss die gesamte Gesellschaft repräsentieren, von jungen Müttern und Vätern bis zu Menschen kurz vor der Pension sowie Menschen mit Behinderungen oder verschiedenen sexuellen Orientierungen. Wir wollen alle mitnehmen und voneinander profitieren.
Heinzle: Hinzu kommt unsere Verantwortung als Arbeitgeber. Wir als österreichischer Familienbetrieb haben eine Verantwortung, gleiche Chancen für alle zu gewährleisten.
Vielen Dank für dieses Gespräch!
Das Interview erschien zuerst im „Weitblick“-Magazin der VBV Pensionskasse
Sigrid Heinzle ist Vice President People & Culture und Alexander Berth ist Diversity & Social Impact Manager bei Greiner. Im Rahmen der PEp gestaltet Alexander Berth einen Workshop zum Thema „Verhaltenskodex der Zukunft: Wie kann nachhaltige Transformation gelingen?“ und Sigrid Heinzle ist Teil einer Podiumsdiskussion mit dem Titel „FutureWork: Brücken bauen für eine vielfältige Arbeitswelt“.