Über 60 HR Expertinnen und Experten waren der Einladung gefolgt, sicher und bequem am eignen Bildschirm die Diskussion zu verfolgen und sich über die Chat-Funktion auch mit eigenen Fragen zu beteiligen.
Neben dem Bundesminister durften PoP-Gastgeberin Romy Faisst und die Moderatorin der PoP, Karin Bauer (Der Standard) am Podium im Brutkasten bzw. live zugeschaltet folgende Gäste begrüßen:
- Jana Eichmeyer, E + H Eisenberger + Herzog, Arbeitsrechtsexpertin
- Dejan Jovicevic, der Brutkasten, der die TechStage auf der PoP moderiert
- Olivia Stiedl, die bei PwC Österreich den Fachbereich People and Organisation leitet
- Markus Tomaschitz, AVL List aus Graz, den Sprecher des Fachbeirates der PoP
BM Martin Kocher und das Arbeitsvertragsrechts-Anpassungsgesetz (AVRAG)
Bundesminister Martin Kocher aus seinem Büro zugeschaltet, und ging zunächst auf den schon mit Spannung erwarteten Gesetzesentwurf zum Arbeitsvertragsrechts-Anpassungsgesetz (AVRAG) ein, in dem die arbeitsrechtlichen Rahmenbedingungen zu Homeoffice geschaffen werden sollen.
Am Podium war man sich darin einig, dass der Übergang ins Homeoffice besser und reibungsloser geklappt hat, als man das zunächst hätte befürchten können. Weiters herrschte – insbesondere gegenüber dem Minister – Einigkeit darüber, dass ein neues Gesetz den Unternehmen möglichst viel Autonomie und Gestaltungsfreiheit lassen sollte. Offene Fragen und Diskussionsbedarf wurden vor allem in den Punkten Arbeitszeitaufzeichnungspflicht, Versicherungsschutz bei Arbeitsunfällen im Home-Office und Datenschutz und -sicherheit bei Remote Work Modellen gesehen.
Von der Moderatorin Karin Bauer gefragt, was sich der Minister im Gegenzug von Österreichs HR- Führungskräften wünsche, antwortete er, dass man vor Corona nicht die langfristige demographische Entwicklung vergessen dürfe. Das Modell und das Mindset eines lebenslangen Lernens müsse auch in den Betrieben umgesetzt werden, vom Lehrling bis hinauf zu den Führungskräften und Personen, die schon seit 30 Jahren im Betrieb sind - und noch 10 Jahre vor sich haben. Es wird in Zukunft nicht mehr ausreichen, Mitarbeiter einfach dem AMS zu übergeben und das Up- und Reskilling diesem zu überlassen.
Gastgeberin Romy nutzte anschließend die Gelegenheit, in einige Sätzen das Programm der PoP 2021 vorzustellen. Die Fülle der Themen machte es schwer, einzelne Highlights herauszustellen, wichtig und charakteristisch für die PoP ist, dass neben Impulsgebern, Querdenkern auch HR-Manager ihre Schatzkisten öffnen und bereit sind über Erfolge und auch Misserfolge zu reden. Alle waren sich einig, dass es gerade dieser Austausch in der Community ist, der jetzt für HR notwendiger ist denn je. Dieser hilft nicht nur dabei, gelungene Projekte ins eigne Unternehmen zu übertragen, sondern kann auch davor bewahren, die Fahler anderer zu wiederholen.
Was müsste in der Zukunft passiert sein, damit Sie sagen können, „Wir haben die Krise gut gemeistert“?
(Karin Bauer)
Mit dieser schönen und hoffnungsvollen Frage zu einem Abschluss-Statement aufgefordert antworteten die Diskutanten:
„Wir haben eine Führungs- und Vertrauenskultur etablieret und einen Kulturwandel zu lebenslangem Lernen und Weitergeben des Lernens geschafft“ (Olivia Stiedl, PwC)
„Wir haben die Wünsche von Arbeitnehmern und Arbeitgebern in Bezug auf Homeoffice und Büropräsenz integriert und uns nicht in Kleinigkeiten verrannt“ (Jana Eichmeier, E + H Eisenberger + Herzog)
„Beschäftigen wir uns nicht nur mit dem, wie wir arbeiten werden, sondern wie wir arbeiten wollen. Außerdem zeigt die Krise, dass die Interessen von Arbeitnehmern und Arbeitgebern näher zusammenliegen als gedacht, es wäre schön wenn das so bleibt.“ (Markus Tomaschitz, AVL List)
Abschließend sagte Martin Kocher, dass sein Erfolg als Arbeitsminister natürlich vor allem an den Arbeitsmarktzahlen gemessen wird. Er würde sich aber freuen, wenn viele Menschen Jobs haben, die sie gerne und gut machen, so dass Österreich auch in Zukunft vorne bleibt.
Hier geht es zur PoP - Power of People 2021
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