Bei Adler kann man mit Lehre Karriere machen. Speziell im tiroler Unternehmen sorgt eine Lehre für mehr "Farbe" im Leben. Der Ausbildungsleiter von ADLER Lacke, Michael Enders, bringt dabei die Lehre mit der Nachhaltigkeit zusammen und ist davon überzeugt, dass es um mehr als nur Ressourcenschonung geht.
Die Klimaneutralität als "Ass im Ärmel"?
BC: Adler ist Österreichs führender Hersteller von Lacken, Farben und Holzschutzmitteln. Außerdem seit 2018 zu 100% klimaneutral.
Ist das Grund genug, dass das Unternehmen Lehrlinge für sich begeistern kann?
Enders: Die Klimaneutralität des Unternehmens ist eine gute Möglichkeit mit umweltbewussten Jugendlichen ins Gespräch zu kommen. Für die Begeisterung von Lehrlingen ist es aber nur ein kleiner Teil und nicht immer entscheidend, wenn es um die Auswahl des Arbeitgebers geht. Mit sinnerfüllender Arbeit in einem angenehmen Betriebsklima können junge wie alte Menschen am besten begeistert werden - nach wie vor und mehr denn je!
Grüne Lehre?
BC: Nachhaltigkeit in der Lehre, was meinen Sie damit?
Enders: Viele denken bei nachhaltiger Lehre als Erstes an das Thema Ressourcenschonung. Für mich geht es vielmehr darum, die Lehrlinge nachhaltig auszubilden. Die Ausbildung der aktuellen Generationen wird die Zukunft der Firma bzw. der Gesellschaft bestimmen. Aus diesem Grund ist es auch von großer Bedeutung, den Begriff Lehre nicht immer nur im Unternehmen zu erfassen, sondern auch gesellschaftlich mit dem Begriff der nachhaltigen Entwicklung zu vereinen.
Generationen vermischen sich...
BC: Welche Chance entsteht bei der Aufnahme von jungen Menschen in Unternehmen für die Auszubildenden und das Unternehmen selbst?
Enders: Durch die Einschulung von neuen, jungen Mitarbeiter werden die erfahrenen Mitarbeiter immer wieder gefordert und lernen neue Sichtweisen kennen. Neben dem Wissensaustausch zwischen den Generationen gibt es oft auch eine Diskussion über Werte, Vorstellungen und "Kulturen". Für das Unternehmen kann so eine Win-Win Situation entstehen, da beide Seiten voneinander lernen.
What about culture?
BC: Ist es von Bedeutung, dass Unternehmen Ihren Auszubildenden Unternehmenswerte und die gelebte Kultur mitgeben?
Enders: Ja, das Erlernen der Unternehmenswerte bzw. der Unternehmenskultur gehört für mich zu einer nachhaltigen Lehrlingsausbildung dazu. Viele Unternehmen bieten den gleichen Lehrberuf an, aber jedes Unternehmen hat eine eigene Kultur. Diese ist es, die die jeweilige Ausbildung bei den Betrieben so einzigartig macht.
BC: Was erwartet uns bei ihrem Round Table beim Lehrlingsforum 2022 mit dem Titel "Nachhaltige Lehre - Mehr als nur Ressourcen schonen?"
Enders: Ein „Best Practice“ Beispiel für nachhaltige Lehrlingsausbildung und die Möglichkeit offen über nachhaltige Lehrlingsausbildung zu diskutieren. Ich lade alle Jene, die für die Lehre brennen zu meinem Vortrag ein!
Michael Enders ist der Ausbildungsleiter für drei technische Lehrberufe bei der ADLER-WERK Lackfabrik Johann Berghofer GmbH&CO KG in Schwaz. In Kooperation mit dem IBW hat er bei der Ausarbeitung von Ausbildungsleitfäden, der Aktualisierung von Berufsbildern und der Vereinheitlichung der Lehrabschlussprüfung im chemischen Bereich mitgewirkt. Am Lehrlingsforum 2022 redet er über die nachhaltige Lehre und warum es um mehr als nur Ressourcenschonung geht!