Fast jedes Unternehmen kennt die Situation: Stellen sind unbesetzt, und es bewerben sich entweder zu viele, unpassende oder gar keine Kandidat:innen. Der War For Talents hat fast alle Branchen erfasst. Speziell im Finanz- und IT-Bereich gibt es einen riesigen Mangel an Bewerber:innen. Laut einer aktuellen Bitkom-Umfrage aus Deutschland unter mehr als 800 Geschäftsführer:innen und Personalverantwortlichen dauert es bis zu sechs Monate, bis eine IT-Stelle besetzt werden kann. Zudem gaben über 70 Prozent der Befragten einen Mangel an IT-Kräften an. Die Zahlen belegen weiters, dass es alleine im IT-Bereich in Deutschland 86.000 offene Stellen gibt.
Verstärkt wird diese Problematik durch Diskriminierung im Bewerbungsprozess. Laut einer diesjährig erschienen Studie führt bereits ein einprozentiger Gender Bias bei 8.000 Bewerbungen zu 32 zusätzlichen Fehlbesetzungen und Kosten im Millionenbereich. Nicht zu vergessen der generelle Mangel an Studierenden in MINT Studienrichtungen.
Und all das spiegelt die Schwierigkeit wieder, in der wir uns befinden. Die Unternehmen, die es nicht schaffen, ihren Bewerbungsprozess und ihre Stellenanzeigen zu optimieren, werden an Boden verlieren und können langfristig nur hoffen, dass sich Bewerber:innen durch Zufall für sie interessieren.
Doch an welchen relativ simplen Stellschrauben können Sie drehen, um sich vom Mitbewerb einfach abzuheben?
Wir haben dafür unsere brutkasten Jobplattform genutzt und über 35 Nutzer:innen zu einer quantitativen Umfrage und anschließend qualitativen Interviews (12 Teilnehmer:Innen) gebeten. Hier sind einige der Erkenntnisse: Einerseits werden Stellenausschreibungen meistens als “überladene Bulletpoints Landschaft” gesehen und andererseits nehmen Bewerber:innen die aktuellen Stellenanzeigen wie folgt war: “Textlich immer dieselbe Leier”, “Standardfloskeln” und “Marketing-Bla-Bla”. Doch das muss nicht sein.
Zwei Tipps für eine erfolgreiche Stellenausschreibung
Einfach gesagt, liegt die große Chance darin, sich als Unternehmen zu öffnen und ehrlich und authentisch zu kommunizieren. Wobei Sie hier gerne zwei Tipps mitnehmen sollten, die Ihnen im Zuge von Stellenausschreibungen helfen können, weil sie meistens nur peripher behandelt oder gänzlich ignoriert werden.
Wer würde denn nicht gerne wissen, mit wem und für wen man zukünftig arbeiten wird? Im digitalen Zeitalter suchen Bewerber:innen gezielt nach Profilen in Social Media und Personen, die in den Firmen bereits arbeiten. Diese Chance müssen auch Unternehmen nutzen, und ihre Expert:innen vor den Vorhang holen. Ein authentischer Blick auf den Unternehmensalltag in Unternehmen, kann dabei große Effekte erzielen.
Daher der erste Tipp: Fügen Sie Zitate von den für die Stelle wichtigsten Bezugspersonen ein und reichern Sie diese mit Links zu deren LinkedIn Profil an. Ein Zitat des CEOs über die Vision und Mission des Unternehmens ist beispielsweise eine sinnvolle Ergänzung.
Der zweite Punkt richtet sich an den Job selbst: Was mache ich täglich im Job, ist es eine Neu- oder Nachbesetzung, von wo mache ich meinen Job aus und wie sehen die Rahmenbedingungen aus? Viele Bewerber:innen fragen sich nämlich genau das. Denn diese Informationen kommen in den aktuellen Stellenausschreibungen viel zu kurz.
Daher der zweite Tipp: Fügen Sie eine genaue Aufschlüsselung über Gehalt (nicht nur Kollektivvertrags-Regelungen), Arbeitszeiten, Remote Regelungen, Familienfreundlichkeit und unkonventionelle Kriterien hinzu, ob beispielsweise der eigene Hund im Office erlaubt ist oder nicht. Dieser einfache Trick hebt sie von den meisten Stellenausschreibungen am Markt hervor und bietet ihnen einen immensen Vorteil gegenüber ihrem Mitbewerb.
Welche weiteren Maßnahmen können Sie im Bewerbungsprozess setzen, um weiterhin vorne mitzumischen?
Das erfahren Sie im Zuge der POP – es soll ja spannend bleiben.
Der Autor: Emanuel Kaspar, MA, MA ist Head of Jobplattform beim brutkasten. Er leitet mit seinem Team die Weiterentwicklung des Bewerber:innen zentrierten Produktbereichs. Ziel ist es, die Bedürfnisse der Bewerber:innen zu erfüllen, um Unternehmen im War For Talent erfolgreich zu sein. Das Know-How für die Entwicklung eines derartigen Unterfangens zieht er besonders aus der Gründung seiner zwei Startups CreateYourDate, und uniPortal. Auf der PoP 2021 sproicht er über “Frustration von Bewerber:innen - weshalb es einen zeitgemäßen Stil im Bewerbungsprozess braucht ”. brutkasten und Business Circle freuen sich auf Sie. Gerne auch zu einem anregenden Austausch bei einem Kaffee, Tee oder Gläschen Wein.
Zur PoP – Power of People 2021
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