Profiling PScn ist eine wissenschaftlich fundierte und dennoch leicht anwendbare und rasch umsetzbare Methode. Die Methode baut auf Perception, die Emotional Mimics und ein weit gefächertes Feld von Beobachtungskriterien, welches dem Recruiter/HR-Experten neue Möglichkeiten bietet.
Ein Blick genügt und ich weiß, wer du bist
Patrica Staniek gibt uns in diesem Artikel einen Vorgeschmack auf ihr Seminar Profiling - Exklusiv für HR-Experten.
Zur Methode
Mehr und mehr wird die Methode im Bereich HR erfolgreich eingesetzt, um die geeigneteren Mitarbeiter zu finden und den Überraschungsgrad gering zu halten. Von der Proxemik, geht es zur Mimik, Gestik bis hin zur Körpersprache. Auch die Stimme und das Sprachverhalten, sowie psychophysiologische Phänomene werden in die Analyse einbezogen.
Fallbeispiel: Bewerbungsgespräch Rita W.
Rita W. steht von Anfang an im Bewerbungsgespräch unter Stress. Das ist nicht ungewöhnlich. Hier geht es ja auch um etwas für sie. Diese Stelle zu bekommen war ihr wichtig. Sie ist Alleinerzieherin und braucht das Geld dringend. Außerdem handelt es sich um eine Aufgabe, die ihr auch noch Freude machen würde.
Am Anfang des Interviews
Der Recruiter führt das Interview, Patricia Staniek ist als Beraterin dabei und nimmt Stressanzeichen bei Rita wahr. Rita greift sich mal an den Hals, spielt mit dem Haar, zupft immer wieder an der Ecke ihrer Jacke. Für die Profilerin und den erfahrenen Recruiter ist das noch kein Warnsignal. Denn diese Stressanzeichen sind für wirklich interessierte Bewerber normal. Ein bestimmtes Maß an Anspannung gehört dazu. Es wäre eher ungewöhnlich wenn keine Stressanzeichen sichtbar wären.
Erste Anzeichen während des Interviews
Allerdings hat Rita ein Geheimnis. Sie fürchtet sich vor einer bestimmten Passage im Lebenslauf. Der Recruiter bewegt sich langsam mit seinen Fragen in diese Richtung.
Die Profilerin registriert ein Ansteigen der Stressanzeichen und sieht plötzlich ganz kurz Augenweiss oberhalb der Pupille von Rita. Sie erkennt es als Anzeichen für Angst. Scheinbar hat Rita Angst vor der nächsten Frage. Bei einer Analyse ist es wichtig, das Verhalten des Menschen im Gesamten wahrzunehmen und sich nicht von Einzelzeichen täuschen oder irritieren zu lassen. Nun trat eine für die Profilerin erkennbare weitere Veränderung in der Körpersprache Ritas ein und die Atmung wurde plötzlich flach. Auf die Frage warum Rita das Unternehmen verlassen hat, folgt eine spannende Reaktion: Sie verbirgt die Daumen unter den Handflächen und ihre unter dem Tisch sichtbaren Füße kippen an den Kanten nach außen. Es kippt ihr im wahrsten Sinne des Wortes der Boden unter den Füssen weg. Die Profilerin erkennt nun eine Reihe bzw. Serie von diversen Hinweisen auf Stress, der sich gerade noch steigert und hat einen Verdachtsmoment. Und schon gibt die Bewerberin eine ausweichende und scheinbar konstruierte Antwort, - also die Unwahrheit. яндекс
Welche Signale hat die Profilerin wahrgenommen?
Der von Beginn an höhere Stresspegel stieg!
Erkennbar an:
- unterschiedlichen Selbstberührungen, wie Zupfen an der Jackenecke, Griffe an den Hals, welche sich bei nahender „Gefahren“ Frage noch steigerte
- spielen der Finger und kleine unruhige Bewegungen der Beine
- die Atmung wurde flacher und Rita beantwortete die Frage mit brüchigerer Stimme als vorher
- die Beine kippten nach außen
Die Profilerin hob ihre Augenbraue, fokussierte Rita und fragte mit Nachdruck nach: „Wie war das ganz genau, erklären Sie mir das bitte ganz korrekt“? Somit gab sie Rita die Möglichkeit zu einer Aussagenkorrektur. Rita erzählte nun was genau passiert war und der Recruiter und die Profilerin sahen, dass sie die selbst verursachte Kündigung in der Vorfirma wirklich bedauerte und gaben ihr eine neue Chance.
Patricia Staniek
Autorin des Blogbeitrags ist Profilerin Patricia Staniek - Patricia Staniek Int. Consulting & Profiling. Sie ist Vortragende im Erfolgsseminar Profiling - Exklusiv für HR-Experten am 28. / 29. November 2017 in Wien.