Das Jahresforum Betriebliches Gesundheitsmanagement feierte am 16./17. Juni ein kleines Jubiläum. 5 Jahre BGM - auch dieses Jahr waren wieder spannende Diskussionen um die Anforderungen und Rahmenbedingungen für gesunde und motivierte Mitarbeiter mit Experten und Praktikern an der Tagesordnung. Denn nach wie vor sind chronische Erschöpfung, Fehltage und Burnout von Mitarbeitern zu lösende Herausforderungen, denen sich Arbeitgeber stellen müssen.
Andrea Kdolsky (GF der ARGE Selbsthilfe Österreich) eröffnete die Konferenz mit ihrer Keynote und prüfte die Zukunftstauglichkeit unseres Gesundheitssystems im europäischen Vergleich. Dabei stellte sie Österreich ein schlechtes Zeugnis aus: „Österreich liegt bei der Volksgesundheit im europäischen Schlussfeld und bei den Kosten an vorderster Stelle. Schuld daran ist u.a. ein Kompetenzen-Wirrwarr ohne klare Verantwortungslinien und Managementsysteme. Wir brauchen Leitbilder, die eine Messbarkeit unserer Anstrengungen ermöglichen. Der Apfelkorb in der Eingangshalle ist eine nette Geste. Mehr nicht.“
Kdolsky nannte die skandinavischen Länder als Vorbilder, die mit wesentlich geringeren Gesundheitskosten deutlich bessere Gesundheitsziele erreichen: „In Österreich werden durchschnittlich 12,6 Jahre gesund verbracht, während in den nordischen Ländern diese Zahl bei rund 20 Jahren liegt.“ Sie sah große Potenziale in der Förderung von Prävention, Eigenverantwortung und Bildung, um das österreichische Gesundheitssystem zukunftsfit zu machen.
Keynote von Andrea Kdolsky (Arge-Selbsthilfe) mit Moderator Thomas Nagy (NATURAmente)
Nicole Kobjoll vom Seminarhotel Schindlerhof begeisterte mit ihrem einmaligen und preisgekrönten Führungsstil: „Ich halte Freude und Freiheit hoch und spreche von Spielzeit statt Arbeitszeit. Es geht um Lust statt Last. Und unsere Lehrlinge werden schon mal von einem Theaterregisseur unterrichtet, um ihre Rolle als Servicemitarbeiter perfekt zu spielen.“
Sie delegiert ein Maximum an Verantwortung und Freiheit an ihre Mitarbeiter und sie ist sich der Wichtigkeit der richtigen Mitarbeiter bewusst:
Wenn Sie ein Schiff bauen wollen, brauchen sie Seeleute und keine Landratten.
Aus ihrer Sicht spielt Herzlichkeit als „Alchemie des Moments“ eine zentrale Rolle für den Unternehmenserfolg. Sie brach eine Lanze, mehr im Jetzt zu denken und sie betonte die Ansteckungsgefahr zwischen Mitarbeitern: „Verhalten ist ansteckend, sowohl im Positiven wie im Negativen.“ Abschließend gab sie den Rat, mit den Mitarbeitern ausreichend zu feiern: „Alle fünf bis sieben Wochen gibt es bei uns Partys. Manchmal ist das ein fünfzehnminütiger Champagner-Empfang, manchmal tanzen wir bis 5 Uhr morgens in einem Club und feiern unsere Erfolge.“
Die Vorträge von Brigitte Ehmann (ProSiebenSat1 Media) sowie Univ.Prof.Dr. Christian Korunka (Universität Wien) bildeten weitere Höhepunkte des interdisziplinären Programms.
„Das Programm des Jahresforums ermöglichte den Teilnehmern wertvolle Einblicke und einen interaktiven Dialog mit Branchenkollegen aus unterschiedlichen Wirtschaftsfeldern“, resümiert Business Circle Gastgeberin Alexandra Förster-Streffleur.
Zahlreiche Impulse und Fallbeispiele, Round Tables sowie ein BGM-Barcamp mit selbstbestimmten Themenschwerpunkten rundeten das Themenspektrum ab.
Wir freuen uns bereits jetzt auf ein Wiedersehen am 1./2. Juni 2017 zum 6. Jahresforum für Betriebliches Gesundheitsmanagement.
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