Wenn Sie beim Beantworten dieser Fragen ein gewisses Missverhältnis feststellen, sind Sie in guter Gesellschaft!
In einer Leserumfrage der deutschen Zeitschrift ‚managerSeminare’ vom Mai 2018 haben 71 % der Befragten angegeben, dass in ihrem Unternehmen die notwendige Innovation und Veränderung von einer agilen Einstellung ihrer Mitarbeitenden und Führungskräfte abhängt. Nicht verwunderlich. Schockierend aber: gleichzeitig gaben diese Personen an, dass sie 81 % ihrer Belegschaft als eher Agilitäts-avers oder sogar stark Agilitäts-avers erleben (bitte nochmal lesen und wirken lassen!). Da klafft etwas deutlich auseinander!
Und gefragt, ob und wie denn ein agiles Mindset entwickelt werden kann, glauben 48 % der Befragten, dass dies einfach dadurch geschieht, dass man die Mitarbeitenden vor vollendete Tatsachen stellt und mit agilen Frameworks wie Design Thinking oder SCRUM zu arbeiten beginnt.
Große Ernüchterung oder mehr Realismus?
Jetzt, anderthalb Jahre und einige Erfahrungen später, stellt sich diesbezüglich bei vielen Unternehmen eine große Ernüchterung (oder sagen wir: mehr Realismus?) ein. Immer noch ist eher das ‚fixed’ Mindset als das agile Mindset dominant, unterminiert die Wirkung agiler Frameworks und sorgt für Friktionen an den Schnittstellen zwischen der agilen und der alten Welt im Unternehmen. Kommunikation von Veränderungen bewirken immer noch eher Abwehrreaktionen und Widerstand als Offenheit und Umsetzungsdrive, auch wenn schon mit neuen Methoden oder selbstorganisiert gearbeitet wird und einige digitale Transformationen stattgefunden haben. Führungskräfte sind sich unsicher, was ihre Führungsrolle in der neuen Welt denn nun bedeutet. Sie haben jetzt erst Recht Mühe, sich über ihre fachliche Kompetenz hinaus das Followership ihrer Mitarbeitenden zu sichern und wissen nicht, wie sie unter den neuen Bedingungen erfolgreich führen können.
Vielleicht haben doch die 45 % der Befragten in der oben genannten Studie Recht, die sagen, dass es ohne gezielte Maßnahmen für die persönliche Entwicklung in Richtung Agilität nicht geht. Angelika von der Assen glaubt das auch. Aber was tun? Da fehlen die Antworten meist gänzlich.
Dabei geht es doch darum, jetzt umso mehr, neben den fachlichen, digitalen Skills auch die analogen Kompetenzen zu entwickeln: Kommunikation, Kooperation, Leadership, Selbstmanagement, Changebereitschaft und Resilienz. Und dies fängt bei jedem selbst an. Achtsamkeitspraktiken sind das Powertool, um genau diese Skills zu entwickeln. Warum das so ist und wie das geht? Darüber erfahren Sie mehr in Angelika von der Assens Vortrag am Corporate Culture Day.
Angelika von der Assen ist seit mehr als zwanzig Jahren in der Entwicklung von Führungskräften in der Schweiz und international tätig. Als Head of Management Development des grössten Schweizer Energieversorgers führt die Organisationspsychologin diverse achtsamkeitsbasierte Programme intern durch. Unter anderem das renommierte, bei Google entwickelte Achtsamkeitsprogramm ‚Search Inside Yourself’, für das sie als eine der wenigen deutschsprachigen Anbieter zertifiziert ist. Angelika von der Assen ist nebenberuflich selbständig als Mindfulness Consultant für weitere Kunden tätig.