Zum vierten Mal wurde der Pflege-Management Award "cura 2018" am Pflege-Management Forum vergeben. Ziel ist es, die großartigen Leistungen des Pflegemanagements zu würdigen, Best-Practice-Modelle zu schaffen und den Austausch zu fördern. Ausgezeichnet werden innovative und erfolgreich umgesetzte Projekte aus der Pflegemanagement-Praxis. In diesem Jahr wurden insgesamt 22 Projekte eingereicht, sechs davon waren im Bereich Akutpflege, die restlichen in der Langzeitpflege.
Der Pflege-Management Award ist eine Initiative von Business Circle in Kooperation mit dem Bundesministerium für Arbeit, Soziales, Gesundheit und Konsumentenschutz. Die cura steht unter der Schirmherrschaft der Gesundheits- und Sozialministerin Mag. Beate Hartinger-Klein, die auch die Verleihung der Preise vornahm. Hartinger-Klein, die selbst aus dem Gesundheitsbereich komme, ist „Pflege ein sehr wichtiges Anliegen“. Ein besonderes Anliegen sei es ihr auch „den Menschen – den Patienten – in den Mittelpunkt zu stellen.“ Und „das ist in dieser Berufsgruppe besonders gut aufgehoben.“ „Deshalb ist sie gerne bereit“, so Hartinger-Klein „die Umsetzung von innovativen Projekten zu unterstützen, wo sie kann.“
Neuer Partner der Cura ist der Fonds Soziales Wien (FSW), der durch Peter Willroider, MBA, Abteilungsleiter Trägermanagement und Wissensmanagement im Fachbereich Pflege und Betreuung des FSW, vertreten war. Dieser betonte die große Bedeutung des Wissenstransfers um für künftige Herausforderungen gerüstet zu sein und freute sich darüber, dass die EinreicherInnen ihr Wissen zur Verfügung gestellt haben, denn „dadurch werden wir in der Pflege erfolgreich sein“, zeigte sich Willroider überzeugt.
Sieger im Bereich Langzeitpflege
Dieser Preis ging an das Haus der Barmherzigkeit für ihr Projekt „Förderung der Mundgesundheit von BewohnerInnen“. Ziel dieses Pilotprojektes war es, im Rahmen einer Praxisforschung aufzuzeigen, wie die Verbesserung der Mundgesundheit von BewohnerInnen einer Langzeitpflegeeinrichtung durch fachliches Stärken der Pflegemitarbeiterinnen und ‐mitarbeiter ermöglicht wird. Mit einer quantitativen Interventionsstudie und den Befragungen der BewohnerInnen und MitarbeiterInnen konnte bewiesen werden, dass Schulungen einen positiven Effekt auf die Mundgesundheit der BewohnerInnen haben. Übernommen wurde der Preis von der Pflegedirektorin Mag. Claudia Fida: „Wir wünschen uns, dass in unserer Einrichtung Mundhygiene mit entsprechendem Personal angeboten wird. Da sind wir dran, damit wir das schaffen werden.“
Sieger im Bereich Akutpflege
Hier wurde das Projekt des AKH Wien – Medizinischer Universitätscampus zur Implementierung eines multiprofessionellen Schmerzmanagements für PatientInnen mit akuten Schmerzen ausgezeichnet. Im AKH Wien wurde vor dem Projektstart multiprofessionelles, systematisches Schmerzmanagement nur punktuell umgesetzt. Da aber adäquate Schmerzbehandlung einen wesentlichen Aspekt der Betreuungsqualität darstellt, war es das Ziel den "Expertenstandard Schmerzmanagement in der Pflege bei akuten Schmerzen" (DNQP, 2011) stationsübergreifend zu implementieren. Den Preis übernahm Karl-Heinz Weber, Direktion des Pflegedienstes. „Die größte Herausforderung war es, dass wir Schmerzmanagement zwar sehr gut betreiben, jedoch eine Systematik gefehlt habe. Die größte Motivation war es, dass viele MitarbeiterInnen so begeistert mit dabei waren,“ so Weber.
Sieger der Sonderkategorie
Hier wurde das Projekt „Was kommt nach der Intensivstation ‐ Beatmungspflege zu Hause“ von CURAplus ausgzeichnet. Auf Grund des medizinischen Fortschritts überleben immer mehr schwer erkrankte oder verunfallte Menschen. Einige von ihnen können jedoch nicht von der invasiven Beatmung entwöhnt werden. Bis dato gab es in Österreich keine fachpflegerische Unterstützung und Beratung für Betroffene und Angehörige. CURAplus hat es sich daher zum Ziel gesetzt, Kinder und Erwachsene mit invasiver Beatmung professionell zu unterstützen, um so eine menschliche und sichere Versorgung sowie Pflege im vertrauten Umfeld zu gewährleisten, denn die Unterbringung in stationären Einrichtungen ist für den Großteil keine wirkliche Option. Übernommen wurde der Preis von CEO und Gründer Michael Tesar, der sich nicht nur bei all seinen MitstreiterInnen und MitarbeiterInnen bedankte, sondern auch bei „all jenen, die ihnen Steine in den Weg gelegt haben. Denn nur so sind wir jetzt da, wo wir sind.“ Er wünsche sich, dass das Projekt auch in anderen Bundesländern umgesetzt wird.
Die Preisträger präsentierten am zweiten Tag des Pflege-Management Forums ihre Siegerprojekte und konnten so ihre Erfahrungen mit den Projekten allen Teilnehmern näherbringen.
Weitere Informationen zum Pflege-Management AWARD „cura“ und die Ansprechpartner zu allen 22 eingereichten Projekte finden unter: www.pflege-management-award.at
Wenn Sie der Meinung sind, dass Ihr Projekt eine Auszeichnung verdient hat, dann reichen Sie beim nächsten Mal ein. Der 5. Pflege-Management AWARD „cura 2020“ wird im März 2020 im Rahmen des Pflege-Management Forums in Wien vergeben.