Die 9. Auflage des Pflege-Management Forums beschäftigte sich am 2./3. März 2017 mit der Zukunft des österreichischen Gesundheitswesens. Die zweitägige Konferenz gilt als Österreichs größte Plattform für Führungskräfte aus dem Gesundheits- und Pflegewesen des mobilen, ambulanten und stationären Bereichs. Als maßgebliche Themenschwerpunkte standen die GuKG-Novelle, die Dokumentation von Pflegedaten, Roboter als intelligente Unterstützer im vernetzten Pflegealltag und die Bedarfsänderung an Pflege und Betreuung auf dem Programm.
Erstmals präsentierten Studierende im Rahmen des Business Circle Jahresforums ihre Vision zur Zukunft der Pflege
Im Gespräch mit Christopher Drexler, Landesrat Steiermark und Heinrich Schellhorn, Landesrat Salzburg fand ein Dialog über die Zukunft der Pflege aus Sicht der Führungskräfte von morgen statt.
Ein weiteres Highlight war die von Kornelia Fiausch geleitete Podiumsdiskussion mit Karl Forstner (ÖÄK), Ursula Frohner (ÖGKV), Eva-Maria Kernstock (GÖG) und Martin Schaffenrath (Hauptverband der österreichischen Sozialversicherungsträger).
Für Frohner befindet sich das österreichische Gesundheitssystem in einer enormen Übergangsphase, die von demografischen Umwälzungen und einer immer rascheren und schnelleren Versorgung geprägt ist. Sie betonte die im europäischen Vergleich hohe krankenhauslastige Versorgung und forderte vor allem einen fachlichen, sachlichen und konstruktiven Dialog aller Gesundheitsberufe, um den aktuellen und zukünftigen Herausforderungen gewachsen zu sein.
Forstner entgegnete, dass das Gesundheitssystem auch schon die letzten Jahrzehnte einem ständigen Wandel ausgesetzt war und die hohe Versorgungsqualität nur arbeitsteilig zwischen Medizinern und Pflegefachkräften gemeistert werden kann. Schaffenrath lobte zwar die hohe Lebenserwartung der Österreicherinnen und Österreicher, verwies aber darauf, dass sie eine überdurchschnittlich lange Zeit in nicht guter Gesundheit verbringen. „Es brauche mehr Prävention und wir brauchen auch den Mut, unseren Leistungskatalog zu evaluieren und jene Leistungen, die vielleicht nicht mehr beansprucht werden zu streichen. Dadurch könnten wir letztendlich auch Mittel zur Finanzierung der angesprochenen Maßnahmen generieren," so Schaffenrath.
Eva-Maria Kernstock forderte, noch mehr zu hinterfragen und nachzuforschen, um mit der notwendigen Evidenz an der Versorgungsqualität arbeiten zu können. Sie sprach sich für eine Stärkung der Primärversorgung und eine Verbesserung des Gesundheitswissens der Österreicher aus. Es herrschte abschließend Konsens, dass die Gesundheitspolitik trotz aller Herausforderungen auf dem richtigen Weg ist.
Business Circle Gastgeberin Verena Hübner resümiert: „Mit dem Pflege-Management Forum ist es uns in diesem Jahr erneut gelungen, dem konstruktiven Dialog mit Entscheidungsträgern aus Politik und Verwaltung zu den neuesten Entwicklungen und Reformen im Gesundheits- und Pflegebereich eine bewährte Plattform zu bieten.“ Am 8./9. März 2018 feiert das Pflege-Management Forum 10-jähriges Jubiläum.