Unter dem Motto „Zukunft neu (er)fühlen“ beschäftigten sich 13 Vortragende mit der Zukunftsmacht der Gefühle aus ganz unterschiedlichen Perspektiven, denn Gefühle und philosophische Fragen gewinnen für die Wirtschaft immer mehr an Bedeutung. Vor 140 Besuchern gaben Mind-Changer, Zukunftsgestalter, Bestseller-Autoren, CEOs, Philosophen und Weltveränderer Impulse zum Voraus- und zum Querdenken.
Harry Gatterer und Matthias Horx - Zukunftsinstitut
In den vier Themenblöcken „Zukunft neu (er)fühlen“, „Erleuchtete Digitalisierung“, „Neo-Globalisierung“ und „Evolutionärer Kapitalismus“ waren die folgenden Vortragenden live zu erleben: Matthias Horx, Harry Gatterer, Lena Papasabbas, Tristan Horx (alle Zukunftsinstitut), die Philosophin Natalie Knapp, der Psychiater Michael Lehofer, Igor Schwarzmann von Third Wave, Ali Mahlodji von whatchado, Anna Rosling Rönnlund von der Gapminder Foundation, der Autor Philipp Blom, Peter Bostelmann von SAP und der Autor Tim Leberecht.
Matthias Horx sprach über Gefühle und was diese mit Zukunftsprojektionen zu tun haben sowie über die Zukunft der Liebe.
Wer sich nicht unsicher fühlt, ist ein Dilettant.
Warum Zeiten der Unsicherheit so wertvoll sind
So leitete Natalie Knapp ihren Vortrag ein. In ihrem Impulsvortrag ging sie auf die Unterschiede zwischen Unsicherheit und Angst ein. „Der Weg entsteht erst mit der Unsicherheit“, ist Knapp überzeugt. Sie zeigte auf, was wir alles verlieren, wenn es keine Unsicherheit gäbe: die Hoffnung, den freien Willen, die Kreativität und unser Leben. „Mit der Unsicherheit Freundschaft schließen, denn wir brauchen sie dringender als je zuvor“, lautete ihr abschließendes Plädoyer.
Ali Mahlodji - CEO, Berufungscoach, Gründer - whatchado
Ali Mahlodji erzählte seine eigene Geschichte als Flüchtlingskind im Lager Traiskirchen und später in Wien. Er stellte sein mehrfach ausgezeichnetes Unternehmen whatchado vor, das für ihn „immer noch die Idee von vier Jungs ist, die etwas verändern wollen.“ Für ihn ist auch klar:
Unser Leben beginnt und endet mit einem Zufall – die einzige Konstante in einer sich ständig verändernden Welt sind wir selbst.
Lena Papasabbas und Tristan Horx gaben Einblick in das Leben ihrer Generation – der Generation Glocal – einer Synthese von global und lokal. Sie sehen heute zwei Gruppen – die „Somewheres“, die in einem begrenzten Raum leben, die sogenannten „Globalisierungsverlierer“ und die „Anywheres“, die globaler und offener agieren. „Entweder schaffen wir es, die Demokratie zu globalisieren oder die Globalisierung zu demokratisieren“, lautete ihr Appell am Schluss ihres Vortrags.
Zahlreiche Gäste fühlten sich gut unterhalten
Ein Einblick in globale Arbeitswelten
Anna Rosling Rönnlund setzte sich mit der Zukunft von Arm und Reich auseinander und zeigte sehr eindrucksvolle Bilder des Dollar Street Projects, das genau am Konferenztag des Future Days (am 18.10.) seinen ersten Geburtstag hatte. In diesem Projekt porträtierten 25 Fotografen weltweit Familien, die ihnen Einblick in ihre Wohnungen und Auskunft über ihr Einkommen gaben. Das Ergebnis wurde thematisch sortiert und grafisch auf der „Dollar Street“, also entlang des monatlichen Durchschnittseinkommens angeordnet.
Auf dem Weg in eine empathische Firmenkultur
Als Director (von Global Mindfulness Practice) bei SAP zeigte Peter Bostelmann den Weg in eine empathische Firmenkultur und konnte damit belegen, wie Achtsamkeit die Arbeitswelt verändert. Mit dem Programm „Global Mindfulness Practice“ bei SAP seien die Fehlzeiten zurückgegangen und auf der anderen Seite aber das Engagement der Mitarbeiter und das Vertrauen in die Führung stark angestiegen. „Ein 200 %+ Return on investment“, so Bostelmann.
vlnr. Harry Gatterer, Michael Lehofer, Natalie Knapp, Romy Faisst, Matthias Horx
Romy Faisst, Business Circle Gastgeberin, resümiert: "Wer als Unternehmen in Zukunft eine Rolle spielen will, muss gesellschaftliche Veränderungen so früh wie möglich erkennen und diese in den Kontext seiner Organisation übersetzen. Dazu bot auch der diesjährige Future Day wieder eine einmalige Gelegenheit. Gemeinsam war allen Vorträgen, wie wichtig Gefühle sind – auch für die Wirtschaft. Zusammenfassend war der diesjährige Future Day ein toller, kurzweiliger Tag, der viele Impulse geliefert hat. Ich freue mich jetzt schon auf den Future Day 2018."