Im Vorfeld der RECON 2023 haben wir mit One Stream Software über xP&A oder auch Integrated Business Planning gesprochen. Was das genau ist und wie es technologisch umsetzbar ist, lesen Sie im folgenden Interview:
Im heutigen Interview mit OneStream Software geht es um die xP&A Planung oder auch IBP (Integrated Business Planning). Was hat es damit auf sich?
Beides sind Begriffe, die sehr eng miteinander verbunden sind. IBP ist eher ein Prozess zur Umsetzung der Geschäftsstrategie im gesamten Unternehmen und zur Integration aller Planungsaktivitäten, während xP&A eher die Lösungsseite betrachtet und einen einzigen Anbieter für die finanzielle und operative Planung in Betracht zieht. Heißt das, dass IBP keine Technologielösungen in Betracht zieht? Natürlich nicht, aber es ist ein prozess- bzw. organisationsorientierter Ansatz und kann Lösungen von mehreren Anbietern akzeptieren. Außerdem ist xP&A eine Erweiterung der FP&A-Prinzipien über die Finanzabteilung hinaus. Gartner prognostiziert, dass bis 2024 70 % aller neuen FP&A-Projekte über die Finanzabteilung hinausgehen werden. Dies bedeutet, dass die Grenzen zwischen operativer Planung und Finanzplanung aufgehoben werden müssen, wenn eine Organisation eine bessere Unternehmensleistung anstrebt.
Von den Finanzteams wird erwartet, dass sie die Zusammenarbeit mit den anderen Geschäftspartnern (oder Funktionen) vorantreiben: Personalwesen, Vertrieb, Marketing, Lieferketten usw., und zwar nicht nur bei der Erstellung detaillierter Pläne, sondern auch deren nahtlose Abstimmung mit den konsolidierten Finanzplänen. Letztlich geht es den CFOs darum, die Geschäftsplanung zu vereinheitlichen - egal, ob dies nun durch xP&A, integrierte Geschäftsplanung oder vernetzte Planung geschieht.
Wie kann sie am besten umgesetzt werden?
Führungskräfte innerhalb der Finanzplanung & Analyse, die sich darauf vorbereiten, die Vorteile von xP&A zu nutzen, sollten im Rahmen des Evaluierungsprozesses die folgenden 5 Schlüsselfaktoren berücksichtigen:
- Eine einheitliche, erweiterbare Plattform: “Vernetzte" Finanzlösungen mit Daten, die über fragmentierte Dateien, Systeme und Cubes verstreut sind, können die Planung nicht effektiv vereinheitlichen. Solche Daten sind per Definition "verbunden" und nicht vereinheitlicht.
- Integrierte Finanzdatenqualität: Zur Unterstützung von xP&A-Strategien benötigen Unternehmen eine Plattform mit integrierten Funktionen zum Prüfen, Bestätigen, Zertifizieren und Sperren von Daten, damit sie sich auf die Datenqualität und die Prozesse verlassen können. Eine zweite Notwendigkeit ist das Datenblending, d. h. die Fähigkeit, die unterschiedlichen Daten aus dem Finanzwesen und anderen Funktionen in einer Technologie-Lösung zu kombinieren und zu vereinheitlichen.
- Eingebaute Finanzintelligenz: Eine integrierte Finanzintelligenz, die alle Planungsaktivitäten durchdringt, beschleunigt den Implementierungsprozess, senkt die Kosten und gewährleistet die Genauigkeit der mit der Lösung erzielten Ergebnisse.
- Financial Signaling: Mit Financial Signaling können FP&A-Teams rasch die Finanzdaten mit operativen Daten aus verschiedenen Quellen kombinieren und aktuelle Einblicke gewinnen.
- AutoAI: maschinelles Lernen (ML) kann als Werkzeug zur Erhöhung der Prognosegenauigkeit und zur kontinuierlichen Szenario-Modellierung in einem Umfeld zunehmender Komplexität genutzt werden.
Warum ist es überhaupt notwendig, die klassische Finanzplanung zu modernisieren?
XP&A-Lösungen helfen Unternehmen, die Herausforderungen bei der Einführung neuer digitaler Geschäftsmodelle und bei der Bewältigung wirtschaftlicher Unsicherheiten zu meistern. Anders ausgedrückt: xP&A ermöglicht es Unternehmen, agil zu führen und echtes Business Partnering zu betreiben.
Wie sieht es mit AI/ML als nächsten Entwicklungsschritt aus? Worauf müssen wir uns in Zukunft gefasst machen?
Die Welt dreht sich immer schneller und diverse Ereignisse müssen sofort in eine Planung einfließen können. Dazu kommt noch das stetig ansteigende Datenvolumen, das Unternehmen für genauere Prognosen nutzen wollen. Data Scientist sollen helfen diesen Aufgaben nachzukommen aber auch diese haben ihre Grenzen. Daher bedarf es AI/ML gestützter Technologien, um auf interaktiver Basis optimale Ergebnisse zu erzielen die skalierbar sind. In der State of AI Enterprise Studie gaben 67 % der Befragten an, dass sie derzeit ML einsetzen, und fast alle (97%) planen, es in naher Zukunft einzusetzen.
OneStream kommt diesem Bedarf nach und bietet seinen Kunden die Möglichkeit (ohne komplizierten Code) maschinelles Lernen mit der Unternehmensplanung zu vereinen. Mit Sensible ML können Finanzteams und Analysten schnell Zeitreihen-ML-Modelle erstellen, die unternehmensweit genutzt werden können - und zwar auf eine Weise, die jeder verstehen und nutzen kann.