In diesem Blogbeitrag befragen wir den Reporting-Experten Christophe Gilet von mensalia.at zum ESG-Daten-Handling in einem voll digitalisierten Corporate-Reporting-Prozess.
Weshalb ist ESG-Datenmanagement so wichtig für die Zukunftsfähigkeit digitalisierter Unternehmensberichterstattung?
Unternehmen müssen nicht nur finanzielle Daten transparent darlegen, sondern auch ihre Leistung in den Bereichen Umwelt, Soziales und Unternehmensführung offenlegen – und verständlich kommunizieren. Ohne die digitale Automatisierung des Corporate-Reporting-Prozesses ist dies nicht mehr zu meistern.
Vor welcher Herausforderung stehen Unternehmen in der nichtfinanziellen Berichterstattung?
Sie brauchen valide, gut dokumentierte und auditfähige Daten. Die Aufgabe besteht darin, ein tragfähiges und nachvollziehbares Datenmanagement für die eigene Organisation zu etablieren. Welche nichtfinanziellen Daten sind für das eigene Unternehmen wesentlich, welche sind signifikant, wo liegen diese Informationen, wer in meiner Organisation verantwortet diese Daten, was soll zentral und was soll lokal erhoben werden? Und wie kann ein solches Datenmanagement Schritt für Schritt entwickelt und ausgerollt werden, mit den Ressourcen, die mir als Unternehmen momentan zur Verfügung stehen? Was für das eine Unternehmen praktikabel ist, ist für ein anderes Unternehmen aktuell noch eine Überforderung.
Wie findet man in der Vielzahl der Toolanbieter das passende System?
Unternehmen sind gut beraten, ein ausbaufähiges System zu entwickeln, das so flexibel ist, diese vorigen Fragen zu beantworten und umzusetzen. Und ein Datensammeltool, das die Organisation auf dieser Reise begleitet und mit ihr und den regulatorischen Anforderungen mitwachsen kann. Und auch sehr wichtig: Nicht nur auf die Erfüllung der Regulatorik achten, sondern ein System schaffen, das Sie in der Analyse und Unternehmenssteuerung unterstützt!
Wie automatisiert man denn nun Corporate Reporting effizient?
Ein vollständig digitalisierter Prozess ermöglicht es Unternehmen, den gesamten Berichterstattungsprozess zu automatisieren. Lediglich die kreative Gestaltung ist (noch) individualisiert, wobei wir auch hier schon Entwicklungen bei der Arbeitsunterstützung mit KI-Tools sehen. Zurück zu finanziellen und nichtfinanziellen Daten: Diese können nahtlos integriert und aus verschiedenen Quellen gesammelt werden. Das erleichtert nicht nur die Datenerfassung, es senkt auch das Risiko menschlicher Fehler.
Was bedeutet nun ein volldigitalisierter Prozess im Reporting?
Es ist ganz einfach: ein einziges IT-Tool, womit alles – und damit meine ich auch alles – gemacht werden kann, was jetzt im Moment, aber auch vielleicht zukünftig noch für modernstes Reporting benötigt wird. Vergleichbar mit einem Schweizer Messer: Wer klug arbeitet, arbeitet mit einem einzigen Werkzeug für alles.
Für Rechnungswesen oder Controlling, und auch für das ESG-Team gibt es heute ja viele officebasierte Tools. Doch Kommunikations-Teams, in deren Verantwortung Veröffentlichungen fallen, können mit officebasiertem Text- und Zahlen-Output keine Produkte von hoher Qualität erzeugen. Oder nur dann, wenn Sie eigene parallele Gestaltungs- und Agentur-Prozess daraufsetzen. Sprich: Corporate-Communications-, IR- oder Marketing-Teams haben in einem reinem Office-Output das Nachsehen. Die regulatorischen Erfordernisse, die massiv zunehmen, bedingen aber jedenfalls ein verstärktes, anschauliches Kommunizieren, Erklären und Storytelling.
Wie lösen Unternehmen diese Herausforderung im Reporting-Prozess heute üblicherweise?
Zu oft ineffizient. Indem sie nämlich in Reporting-Prozessen parallel fahren. Dazu noch streng getrennt nach Abteilungen, Reibungsflächen inklusive. Meist sieht das so aus: Ein (halb)automatisierter Finanz-Prozess. Officebasiert. Daneben einen teilweise überlappenden Gestaltungsprozess. Oft unter Beiziehung einer externen Agentur. Dazu noch einen separaten ESEF/XBRL-Prozess. Je nach Dienstleister funktioniert der auch eher mehr schlecht als recht. Und obendrein kommt noch ein Online-/Social-Media-/Mobil-Report. Mühsam, aufwändig, fehleranfällig und teuer. So zu arbeiten ist heute schlicht veraltet. Und damit sicher nicht einmal mehr „good practice“.
Was sollte ein zeitgemäßer digitalisierter Reporting-Prozess alles umfassen?
Schaffen Sie Werkzeuge, die das garantieren. Die aber, und das ist entscheidend, für die Bedürfnisse beider Welten – also Finanz und Kommunikation – programmiert wurden. Welche Redaktionssysteme aus Europa bieten welchen All-in-one-Prozess? Sprich: Leistungsfähige Finanzautomatisation, modernste Übersetzungsrobotik, Änderungsmanagement und einen echt integrierten ESEF-Tagger. Erstellen sie eine möglichst genaue Checkliste der eigenen Wünsche. Mensalia stellt Ihnen dafür gern kostenfrei hilfreiche Templates zur Verfügung. Dieser Ansatz bietet zahlreiche Vorteile. Zum einen ermöglicht die Automatisierung einfaches Multi-Channel-Reporting, bei dem Berichte in verschiedenen Formaten für verschiedene Zielgruppen erstellt werden können. Zum anderen ermöglichen echt integrierte All-in-Reportingtools nachweislich die fehlerfreie Einhaltung der ESEF/XBRL-Normen.
Und wie integriert man ESG-Daten für eine nachhaltige Unternehmenssteuerung?
Ganz einfach über eine Datenschnittstelle aus Ihrem ESG-Datensammeltool. Das automatisierte Einfließen von ESG-Daten in den Erstellungsprozess erfolgt dabei wie die Tabellenautomatisation im Finanzbereich direkt ins Layout.
Vielen Dank für das Gespräch!
Christophe Gilet
Geschäftsführer Mensalia Unternehmensberatungs GmbH in Wien
Experte für digitale Tools im Corporate Reporting und ESG-Management, in der Finanzkommunikation und im Marketing. Mensalia unterstützt – als exklusiver Partner für ns.publish.io in Österreich – Unternehmen in der Digitalisierung ihrer Reporting-Prozesse. Mit ESG-Cockpit bietet Mensalia Organisationen ein State-of-the-Art-Werkzeug für nachhaltige Unternehmensführung bzw. Nachhaltigkeitsmanagement. Aufgrund der Skalierbarkeit konsolidieren Sie mit esg-cockpit.com Ihre Environmental, Social und Governance-Daten mit höchster Flexibilität nach allen gängigen internationalen Nachhaltigkeits-Standards.
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