Tempora mutantur, nos et mutamur in illis, - Die Zeiten ändern sich, und wir ändern uns in ihnen - das wussten schon die alten Römer. COVID-19 und die ergriffenen Gegenmaßnahmen haben sich für Österreichs Unternehmen als Digitalisierungstreiber erwiesen. Klar, dass damit nicht nur die Chancen, sondern auch die Risiken explosionsartig steigen. Eine der ersten Lehren aus den vergangen 14 Monaten ist es, dass ein Umdenken im Bereich Cyber- und Datensicherheit in Österreich mehr als dringend geboten ist.
KPMG hat zwar schon fünfmal eine Studie zu Studie „Cyber Security in Österreich“ veröffentlicht, aber die die Aktualität des Themas war vielleicht noch nie so brennend wie heute. Für die Studie wurden rund 500 heimische Unternehmen befragt und umfangreiches Informations- und Zahlenmaterial gesammelt. Heuer ist die Studie ganz dem Thema „Die Welt im Wandel“ gewidmet, die Pandemie hat dafür gesorgt, dass jetzt innerhalb weniger Monate, ja Wochen Projekte angefangen wurden, für die eigentlich noch mehrere Jahre eingeplant waren. Jetzt ist es die Zeit, anzupacken und aktiv zu werden um das Heft des Handelns nicht aus der Hand zu geben.
Was wir herausgefunden haben:
Digitalisierung kann nur zusammen mit Cybersicherheit erfolgreich sein.
- (nur) 19% der befragten Unternehmen vertrauen in die Sicherheit ihrer Lieferanten und Cloud-Dienstleister
- 35% der großen Unternehmen würden im Fall einer Cyber-Attacke proaktiv an die Öffentlichkeit gehen
- 38% haben in den letzten14 Monaten eine Zunahme an Cyberangriffen festgestellt
- 49% würden – wenn Geld keine Rolle spielte – gern in den Schutz vor Crypto-Lockern und Ransomware investieren
- 60% der befragten Unternehmen haben in den letzten 12 Monaten einen oder mehrere Cyberangriffe bemerkt – über die Dunkelziffer lässt sich hier naturgemäß nichts sagen
- Und 78% - gaben an, dass sie sich vom Staat eine bessere Unterstützung erwarten würden
Tempora mutantur
Im Vergleich zur ersten Studie aus dem Jahr 2015 sind österreichische Unternehmen heute viel besser zur Abwehr cyberkrimineller Aktivitäten bereit. Auf der anderen Seite werden natürlich auch die Hacker immer versierter, die Komplexität und die Geschwindigkeit der Abläufe nehmen zu und mit der Vernetzung von Unternehmen steigt auch die gegenseitige Abhängigkeit. Was gestern noch ein effizienter Schutz war, kann heute schon völlig veraltet sein. Genauso wie im „richtigen Leben“ kann es eine 100%-ige Sicherheit nicht geben, um so wichtiger ist es aber, sich laufend auf dem neuesten Stand zu halten und zumindest überdurchschnittlich sicher zu sein – auch Hacker suchen oft den Weg des geringsten Widerstandes. Unternehmen müssen dafür Sorge tragen, dass ihre Prozesse und Geschäftsabläufe widerstandsfähig sind. Das Streben nach Cyber-Resilienz muss im ganzen Unternehmen – von der Geschäftsführung bis zu den jüngsten Auszubildenden – gelebt werden.
Hier können Sie die vollständige Studie bei KPMG bestellen
DI Mag. Andreas Tomek ist Partner Cyber Security bei KPMG Österreich, wo er im September 2016 als Director begonnen hat. Er hat umfangreiche Erfahrungen im Cyber-Management sowohl im Gebiet der Financial Services wie auch in der klassischen verarbeitenden Industrie. Auf der RECON 2021 hält er einen Workshop zum Thema „Ist man Hackern schutzlos ausgeliefert?“