Katharina Schönauer (KPMG) berichtet über die “Survey of Corporate Responsibility Reporting”
Schon zum 11. Mal führte KPMG die weltweite Studie „Survey of Corporate Responsibility Reporting“ durch, die im Jahr 2020 52 Länder und weit über 5.000 Unternehmen umfasste. In den betrachteten Volkswirtschaften wurden jeweils die Top-100 Unternehmen mit einbezogen, wobei der heimische Markt durch KPMG Österreich untersucht wurde. Ein besonderes Augenmerk der Studie lag auf der Nachhaltigkeitsberichterstattung der 250 weltweit erfolgreichsten Unternehmen.
Österreich mit steigendem Trend, aber noch leicht unter dem Durchschnitt
240 der 250 weltweit umsatzstärksten Unternehmen beziehen Nachhaltigkeitsinformationen in ihre Berichterstattung mit ein. Der Anteil der österreichischen TOP-100 Unternehmen, die das tun, hat sich seit 2017 zwar verdoppelt, liegt aber mit 74% (noch) leicht unter dem internationalen Durchschnitt von 77%. Weiters lassen 59% der österreichischen Unternehmen ihre Nachhaltigkeitsinformationen von einer unabhängigen Stelle prüfen. Ein Trend, der seit 2005 stetig steigt. Damit hat sich die Prognose bestätigt, dass im Zuge der Implementierung des Nachhaltigkeits- und Diversitätsverbesserungsgesetzes (NaDiVeG) immer mehr heimische Unternehmen ein Nachhaltigkeitsreporting mit in ihre Berichterstattung aufnehmen werden. Die aktuellen diesbezüglichen politischen Entwicklungen – insbesondere in Brüssel und Straßburg – lassen vermuten, dass im Zuge des „New Green Deal“ das Beachten der Sustainable Development Goals (SDG) zum Standard für alle größeren Unternehmen wird.
Worüber berichtet wird
KPMG legte heuer neben den SDGs einen besonderen Schwerpunkt auf Angaben zu Klimarisiko und Dekarbonisierung sowie zur Erhaltung der Biodiversität. Dabei fiel auf, dass 39% der weltweiten Top-100 Unternehmen den wirtschaftlich-finanziellen Folgen des Klimawandels im Rahmen ihres Reportings Beachtung widmen, das sind 11 Prozentpunkte mehr als noch vor drei Jahren. In Österreich hat sich das seit 2017 zwar von 19% auf 36% deutlich stärker gesteigert, liegt aber insgesamt immer noch leicht unter dem Mittelwert. Mehr als zwei Drittel der betrachteten Unternehmen haben sich nicht nur vorgenommen, ihren CO2-Ausstoß zu reduzieren, sondern sich darüber hinaus ein konkretes, quantifizierbares Ziel gesetzt, an dem sie sich werden messen lassen.
Auch den Sustainable Development Goals der Vereinten Nationen wird immer mehr Beachtung gewidmet. Während 2017 noch weniger als die Hälfte der österreichischen Unternehmen die SDGs mit ihrer Geschäftstätigkeit verknüpft hatten, sind es heute schon drei Viertel. Lediglich in Bezug auf die Ausgewogenheit der Berichterstattung ergibt sich noch ein sehr großes Entwicklungspotenzial: nur 14% der Unternehmen, die über Nachhaltigkeitsziele berichten, stellen neben den positiven auch negative Auswirkungen der eigenen Tätigkeit dar.
Lesen Sie hier den gesamten Report auf der Website von KPMG
Die Autorin: Mag. DI Katharina Schönauer ist Senior Managerin bei KPMG. Ihr Schwerpunkt ist die Prüfung und Beratung nichtfinanzieller-/Nachhaltigkeitsberichterstattung österreichischer Unternehmen. Am 9. September 2021 spricht Sie auf der RECON zum Thema Sustainable Accounting