Man rechnet damit, dass sich die Bevölkerung bis 2050 auf 2 Mrd. Menschen verdoppeln wird. Ein nicht gerade kleiner Markt, in nicht allzu großer Ferne, der sich jedoch sehr heterogen darstellt. Die Oesterreichische Entwicklungsbank (OeEB) als Partner für den Privatsektor kann den Markteintritt für unternehmerische Tätigkeiten begleiten.
Herausforderungen für Unternehmen
Insgesamt wird Afrika als Wirtschaftspartner unterschätzt – politische Unsicherheiten prägten das bisherige Bild. Weniges wurde beispielsweise über die Innovationskraft im digitalen Bereich bekannt. So ist etwa die Handy-Penetrationsrate mit 46 % höher als in Indien (22 %) und im Bereich der mobilen Bankdienstleistungen liegt Subsahara-Afrika mit 49,1 % registrierten Nutzern, die mobiles Banking regelmäßig in Anspruch nehmen, weit vor Europa (1,7 %). Nichtsdestotrotz gibt es viele Bereiche, die nur wenig erschlossen sind. Afrika hat insbesondere beim Ausbau von Infrastruktur Nachholbedarf. Es bieten sich gerade in Sektoren, in denen die österreichische Wirtschaft stark ist, Geschäftsmöglichkeiten, z. B. im Bereich erneuerbarer Energie, Abfallwirtschaft und Umwelt. Der Klimaschutz ist ein wichtiger Aspekt für den Kontinent. Bisher sind nur einige wenige österreichische Unternehmen in Afrika südlich der Sahara tätig: 2017 betrug der Anteil der afrikanischen Länder am österreichischen Export bescheidene 1,2 %.
Neue Finanzierungsinstrumente
Unter dem Titel „Taking cooperation to the digital age“ stellte ein hochrangiges Forum anlässlich der österreichischen EU-Ratspräsidentschaft europäische Investitionen als Schlüssel zur langfristigen Entwicklung Afrikas in den Fokus. Die OeEB wird in den kommenden Jahren ihr Engagement in Afrika ausbauen, um Investitionen zu fördern und vor Ort Perspektiven zu schaffen.
Das Bundesministerium für Finanzen (BMF) hat das Forum zum Anlass genommen, um einen neuen Investitionsfonds von 10 Mio. Euro für kleinere Investitionen österreichischer KMU in Afrika ins Leben zu rufen. Der Fonds soll von der OeEB abgewickelt werden. Ziel ist es, nachhaltige Projekte in afrikanischen Ländern zu ermöglichen und damit zu Beschäftigung und Stabilisierung in diesen Ländern beizutragen.
Darüber hinaus wird die OeEB ihr Engagement in Afrika auf rund 20 % ihres Neugeschäfts, das entspricht rund 55 Mio. Euro pro Jahr, ausweiten.
Mag. Michael Wancata war maßgeblich am Aufbau der Oesterreichischen Entwicklungsbank AG beteiligt und ist seit ihrer Gründung 2008 Mitglied des Vorstandes. Davor war er in der OeKB AG tätig. Beim CFO Forum 2019 spricht er über Chancen und Perspektiven für österreichische Investoren in Afrika.
Das 16. Österreichische CFO Forum findet am 11./12. April 2019 in Stegersbach statt