Das Segment der Serviced Apartments hat sich gerade in der Krise sehr gut beweisen können. Zum einen war nicht nur die Auslastung deutlich höher als in den Hotels, auch blieben die Häuser geöffnet. Dabei wurde die flexible Nutzung der Apartments als externer Arbeitsplatz von den Gästen ebenso geschätzt, wie die Möglichkeit, intelligente Hygienekonzepte umzusetzen und innerhalb der Häuser ein bestmögliches „Social Distancing“ anzubieten In Apartmenthäusern sind kontaktlose Eincheck-Möglichkeiten oft schon vorhanden; digitale Lösungen werden sehr gerne angenommen und intensiv ausgebaut. Vorteil für die Betreiber waren in dieser Situation länger laufende Verträge. Die Kunden schätzten besonders die Möglichkeit, sich selbst zu versorgen ohne auf andere Gäste zu treffen.
Diversifizierung bietet breite Einsatzmöglichkeiten
Die Wachstumsprognosen bei den Serviced Apartments sind noch immer sehr gut – der aktuelle Marktreport der Plattform „Apartmentservice“ geht in Deutschland von einem gesicherten Wachstum von 50 Prozent bis Ende 2022 aus. Eine ebenso positive Entwicklung sehen wir in Österreich. Die Apartmenthäuser gelten hier noch stärker als Nischenprodukt und konzentrieren sich auf größere Städte wie Wien, Graz, Linz, Salzburg und Innsbruck. Doch gerade deswegen sind sie eine interessante Assetklasse – besonders für konservativ agierende, institutionelle Anleger, die das Produkt teilweise aus Deutschland bereits kennen. Hierbei kann in den kommenden Jahren von einer stärkeren Diversifizierung im Segment ausgegangen werden – neben den klassischen Business-Longstay-Häusern werden je nach Lage auch Häuser entstehen, die eher im Bereich des Mikrowohnens zu verorten sind. Hier ziehen die Gäste unter Umständen für mehrere Monate oder Jahre ein.
Der Autor:
Karl-Heinz Daurer ist Geschäftsführer der GBI-Projektentwicklung Ges.m.b.H. Er wird am Real Estate Circle 2020 zu einem Round Table mit dem Thema „‚Krisen Segment‘ Serviced Apartments“ einladen.