Hier erfahren Sie, welche Trends Sie in Sachen Nachhaltigkeit 2022 nicht versäumen dürfen, um „Green Glamour“ in die Finanzen und Steuern Ihres Unternehmens zu bringen!
Ökologisierung des österreichischen Steuerrechts
Unternehmen, die in emissionsärmere Technologien investieren, werden von der ökosozialen Steuerreform profitieren. Zusatzkosten aufgrund der Bepreisung des Treibhausgasausstoßes im Rahmen des nationalen Emissionszertifikatehandels können mithilfe derartiger Investitionen verringert werden. Ab 2023 wird der neue Investitionsfreibetrag einen Bonus für ökologische Investitionen bringen.
Nachhaltigkeit als Schwerpunkt der Bankenaufsicht und Prüfung
Derzeit besitzt laut FMA noch keine Bank einen Gesamtüberblick über alle Klimarisiken. Allerdings finden ESG-Risiken bei der Due Diligence (zB anlässlich von Kreditvergaben) bereits Berücksichtigung. Damit Banken ihren Verpflichtungen gegenüber der FMA nachkommen können, werden sie im Jahr 2022 verstärkt Informationen von Kreditnehmern über deren Nachhaltigkeitsverhalten benötigen.
TIPP: Die Nominierung eines Nachhaltigkeitsbeauftragten sowie die Erstellung jährlicher Nachhaltigkeitsberichte werden zunehmend positiv bei Kreditvergaben gewürdigt. Viele der hierfür notwendigen Informationen sind im betrieblichen Rechnungswesen vorhanden, bzw. können effizient erhoben werden.
Ausweitung und Intensivierung der nichtfinanziellen Berichterstattung
Mit der EU-Taxonomie-VO, der Corporate Sustainability Reporting Directive sowie weiteren Regularien über nachhaltigkeitsbezogene Offenlegungspflichten sind zahlreiche Vorgaben der EU bereits in Kraft bzw. kurz vor der Beschlussfassung. Diese gilt es 2022 in der Praxis auf Unternehmensebene anwendbar zu machen und die Weiterentwicklung auf europäischer Ebene im Auge zu behalten.
Für das Jahr 2022 werden insbesondere delegierte Rechtsakte zu den Umweltzielen 3 bis 6 der EU-TaxonomieVO und der Entwurf der Kernpunkte des EU-Standards zur Nachhaltigkeitsberichterstattung erwartet.
TIPP: Halten Sie sich auf dem Laufenden und kontaktieren Sie unsere Experten zu den neuen Vorgaben der EU und bei Fragen, ob und wann die Berichtspflicht Ihr Unternehmen betrifft.
Nachhaltige Finanzprodukte und Finanzdienstleistungen
Die FMA hat in ihrem Ausblick auf „Fakten, Trends und Strategien 2022“ auf dem österreichischen Markt ein großes Interesse an nachhaltigen Finanzprodukten und Finanzdienstleistungen festgestellt. Die Zahl der österreichischen Wertpapierfonds, die als Nachhaltigkeitsfonds nach dem „Österreichischen Umweltzeichen für nachhaltige Finanzprodukte“ (UZ 493) klassifiziert sind, stieg innerhalb eines Jahres um 75 % und auch Green Bonds sind gefragt.
TIPP: Bei der Emission von Anleihen werden ökologisch verantwortungsvolle Unternehmen zukünftig zunehmend im Vorteil sein. Wir unterstützen Sie gerne bei der Planung der optimalen Finanzarchitektur sowie Strukturierung des Fremdkapitals.
Der Artikel erschien zuerst auf der Homepage von TPA, wir danke für die freundliche Genehmigung.
Der Autor: StB Mag. Gerald Kerbl ist Spezialist für Immobilienbesteuerung, Immobilienfondsbesteuerung und M&A-Transaktionen. Weiters hat er sich auf Due Diligence-Prüfungen, Konzernbesteuerung und Umstrukturierung spezialisiert.. Am 10. Juni moderiert er beim Real Estate Circle 2022 eine Podiumsdiskussion zum Thema „Wie verändert ESG Bankenfinanzierungen und worauf müssen und können sich Projektentwickler:innen und Investor:innen jetzt vorbereiten?“