Prof. Timo Leukefeld, Keynote-Speaker beim Real Estate Circle in Stegersbach, hält nichts von spaßbefreiter Zurückhaltung. Nicht der Verzicht, sondern die intelligente Verschwendung ist das Ziel. Mehr noch: Leukefelds innovative Lösungen teilen langfristig den Nutzen mit der Allgemeinheit. Seit mehr als zwanzig Jahren zeigt der Experte neue Wege im Umgang mit Ressourcen und Energie auf und entwickelt neue Geschäftsmodelle sowie energieautarke Gebäude, die sich selbst mit Wärme, Strom und E-Mobilität aus der Sonne versorgen.
Fenster geschlossen halten, Temperaturen herunterregeln, Licht ausschalten! Das alles sind Regeln, von denen Timo Leukefeld wenig hält: „Es ist wider die Natur des Menschen. Menschen wollen verschwenderisch leben. Und wir leben in einer Welt unbegrenzter Energien: fossile Energie und die erneuerbaren Energien sowieso. Ob wir uns allerdings für den einen oder den anderen Weg entscheiden, entscheidet über unser weiteres Leben auf der Erde dramatisch. Stichwort Klimawandel!“ Unsere Gesellschaft wird sich fundamental verändern, ist der Experte überzeugt. „Meine Vision eines selbstbestimmten Lebens forme ich zu neuartigen Geschäftsmodellen für Banken, Energieversorger und Wohnungswirtschaft und rufe zu intelligentem Verschwenden von Energie auf. Es gibt genügend intelligente, theoretisch Konzepte. Es gilt nun, diese in die Praxis zu überführen. Nur so wird der Wandel zu Chance“, meint Leukefeld.
Energieautarke Gebäude
Es gibt die unterschiedlichsten Gebäudekonzepte, vom Passivhaus, über Sonnen-, Solaraktiv-, Effizienz- und Nullenergie-Häuser bishin zu Energieüberschuss-Häuser. Früher war das Haus ausschließlich Energieverbraucher, Wärme und Strom mussten von außerhalb eingebracht werden. „Die Zukunft unserer Häuser liegt in der Selbstversorgung und der tatsächlichen Unabhängigkeit in Verbindung mit einer für die Gesellschaft gewinnbringenden Vernetzung“, ist der Experte überzeugt. Seine Vision hat er mit dem Konzept „Vernetzte energieautarke Gebäude“ umgesetzt. Mit einem Mietshaus im herkömmlichen Sinne hat ein energieautarkes Mehrfamilienhaus nur wenig gemein: „Wir verkaufen nicht ein Haus mit einer Solaranlage, sondern wir verkaufen Pauschalmiete mit Energie-Flatrate. Der Mieter bekommt eine feste Mietzusage für zehn Jahre. In der Miete sind Wohnen, Wärme, Strom und zukünftig auch Elektromobilität gleich enthalten. Für das Rundum-Sorglos-Paket – Stichwort Bequemlichkeit – sind Mieter auch bereit, mehr zu zahlen. Anders gesagt: Ich verkaufe eine Dienstleistung und nicht nur ein Produkt.“
Intelligent-verschwenderisches Leben
Photovoltaikmodule und Solarthermie-Kollektoren teilen sich Dachflächen und Balkonbrüstungen und, was von außen gesehen am augenfälligsten ist, jeder Parkplatz ist mit einer Elektro-Tankstelle versehen. Die Häuser erzeugen Energie aus dem krisensicheren und kostenlosen Rohstoff Sonne, speichern sie und sichern so die Wärme- sowie Strom-Eigenversorgung. Der Vorteil: energieautarke Häuser machen ihre Bewohner unabhängig. Ein intelligent-verschwenderisches Leben ist möglich: Die Wohnungen sind angenehm warm, das Licht darf man mal brennen lassen und man kann guten Gewissens viele Kilometer Auto fahren – ohne Geldbeutel und Umwelt zu belasten. Energieüberschüsse werden verwertbar und die Menschen haben die Möglichkeit, sich jenseits staatlicher Subventionen aktiv in die allgemeine Versorgungslage einzubringen.
Chancen für Energieversorger
Auch Energieversorgungsunternehmen erschließt dieses Modell neue Ertragsquellen und trägt gleichzeitig zur Netzstabilisierung bei. Leukefelds Konzept dient in zweierlei Hinsicht: Die Häuser speisen den erzeugten Strom nicht einfach ins öffentliche Stromnetz ein, sondern fungieren auch als dezentrale Speicher. „Es gibt Versorgungsunternehmen die Möglichkeit, ihre Windkraftanlagen konstanter zu betrieben und damit den Anteil an erneuerbaren Energien zu erhöhen. Darüber hinaus können sie die Energie so zu einem definierten Bezugspreis verkaufen, der günstiger für die Abnehmer ist, als beispielsweise die konventionelle Wärme, an die das Haus angeschlossen ist.“ Dieses Geschäftsmodell macht den Energieversorger zum „Contractor“. Als Dienstleister liefert er die gesamte Energietechnik. Mit dem Vermieter vereinbart er eine Energiepauschale. Darin ist der kalkulatorische Anteil der Energie festgeschrieben, die zugekauft werden muss. Durch günstige Eigenproduktion und geschickte Nutzung der dezentralen Speicher kann der Energieversorger den kostenträchtigen Anteil minimieren und den eigenen Gewinn erhöhen. Überschüssige Energie kann an benachbarte Häuser weiterverkauft werden.
Prof. DI Timo Leukefeld wird von der Bundesregierung als Energiebotschafter bezeichnet. Er ist ein Pionier für vernetzte Energieautarkie. Seine Gebäude, die sich selbst mit Strom, Wärme und Mobilität aus der Sonne versorgen, machen ihre Bewohner vollständig unabhängig.
Mehr über das spannende Gebäudemodell und erste Erfahrungsberichte erfahren Sie direkt vom Energieexperten und Vordenker Timo Leukefeld am 9. Mai 2019 beim Real Estate Circle!