Wir haben mit Andrea Stürmer über die Entwicklung der Versicherungs-Branche gesprochen. Die Vorsitzende des Vorstandes von Zurich Österreich nimmt am CEO Talk beim Insurance Forum Austria teil.
Das vergangene Jahr war das schadensreichste Jahr für Versicherungen überhaupt. Auch das Jahr 2018 hat mit hohen Belastungen für die Versicherungswirtschaft begonnen. Denn nach den Winterstürmen und dem Sturmtief Friederike bleiben in Europa Schäden in Milliardenhöhe zurück. Für Andrea Stürmer stellt die Änderung des Klimas und damit verbundene Wetterschäden eines der wichtigsten Themen der Branche dar.
Globale Risiken, globales Denken
Wie sollen sich Versicherer darauf einstellen? Stürmer beschreibt ihre Perspektive dabei als auf die Gesellschaft im Ganzen gerichtet. Um sich abzusichern, müssen Versicherer das Potenzial für Schäden noch sorgfältiger erwägen. Die Expertise der Branche liegt darin, Risiken einzuschätzen und zu managen. Dieser Beitrag stiftet Wert für die ganze Gesellschaft. Daher ist Zurich ein Partner des Welt-Wirtschafts-Forums und beteiligt sich am Global Risks Report. Dieser Bericht zeigt die größten globalen Gefährdungen, ihre Eintrittswahrscheinlichkeit und Auswirkungen auf.
Andrea Stürmer und das Image der Branche
Was wegweisende Projekte betrifft, hat Andrea Stürmer viele Anliegen. Wichtig ist ihr, das Ansehen der Branche unter jungen Menschen zu verbessern. Gerade unter den Millenials sind Versicherer als Arbeitgeber wenig bekannt. Stürmer möchte daran arbeiten, dieses Bild aufzuwerten. Die Branche braucht Spezialisten für Big Data, für das Kundenmanagement und für internationale Firmenkunden – das Unternehmen will nicht nur Kunden, sondern auch die besten Köpfe anziehen. Ein wichtiger Teil der Digitalen Transformation ist für sie gerade das: die Mitarbeitenden.
Das Unternehmen im Wandel
Stürmers Einschätzung zum Stand der Digitalisierung in der Versicherungs-Branche ist optimistisch. Zwar ist noch viel zu tun, die Bemühungen von Zurich zeigen aber ein modernes, zukunftsorientiertes Unternehmen. Zentral bei digitalen Projekten ist für Stürmer das Versprechen der Sicherheit. Das Produkt ist nicht nur die Versicherung selbst, sondern das Vertrauen in die Zukunft. Diese Idee mit digitalen Werkzeugen zu übermitteln, ist Teil der Strategie des Unternehmens. Zurich deckt immer mehr Dienstleistungen digital ab, um der Erwartung von Kunden zu entsprechen. Der Ausbau der eigenen App hat deshalb Priorität. Beispielsweise ist eine Schadensbesichtigung per Video möglich. Das bietet dem Kunden schnellen und transparenten Service. Auch Vorschäden an Gebrauchtwägen können mit Fotos übermittelt werden. Die Technologie muss sich an der Erwartung des Kunden orientieren – und die ist oft schon weiter als die Branche.
Transformation nicht nur digital
Transformation findet aber auf allen Ebenen statt. Grundlegende Prozesse im Unternehmen werden hinterfragt und neu gestaltet. Andrea Stürmer sieht hier jede Mitarbeiterin und jeden Mitarbeiter in der Pflicht. Innerhalb des Unternehmens schaffen sie die Grundlage für alles Handeln und für die Wirkung nach außen. Dabei hilft es nichts, Ziele abstrakt nach prozentueller Steigerung zu formulieren. Aus diesem Grund waren alle Abteilungen von Zurich dazu aufgefordert, individuelle und praxisnahe Ziele zur Kundenorientierung zu definieren. Dieser Prozess bietet den Mitarbeitern nicht nur relevante und persönliche Ziele, sondern auch eine Reflexion über die eigene Wichtigkeit im Unternehmen. Kundenorientierung bekommt dadurch bei allen 1.200 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern neuen Schwung. Das Ganze, meint Andrea Stürmer, beginnt beim Einzelnen.
Konkrete Einblicke in aktuelle Themen der Versicherungsbranche gibt Andrea Stürmer im CEO-Talk am Insurance Forum Austria am 22./23. März.