Seien Sie sich dennoch sicher: Sie sind nicht der Bremsklotz des Unternehmens!
Hier finden Sie sechs Antworten darauf, die Ihnen den Rücken stärken sollen, wenn Sie sich einmal wieder fragen sollten, warum Sie sich das Alles eigentlich antun.
1) Verschaffen Sie sich ein genaues Bild über Kunden und Partner
Das ist ganz ähnlich wie im Privatleben: wenn eine unvorhergesehene Situation aufkommt, können sich auch jahrelange Beziehungen als nicht tragfähig erweisen, können Personen sich anders verhalten, als Sie s angenommen hätten. Gerade in Krisenzeiten können sich Arbeits- und Geschäftsbeziehungen schnell ändern. Ein neuer, unbekannter Partner tritt ein und plötzlich ist man selbst in Geldwäsche oder Korruption verstrickt oder man meint, aufgrund einer langjährigen Geschäftsbeziehung nicht so genau hinsehen zu müssen. Es ist immer zwingend erforderlich, über ihre Geschäftspartner Bescheid zu wissen.
2) Wenden Sie ökonomischen Schaden ab
Auch auf die Gefahr hin, sich (kurzfristig) unbeliebt zu machen: seien und bleiben Sie kritisch bei Deals und Beziehungen und lehnen Sie auch welche ab, wenn Sie berechtigte Zweifel haben. Machen Sie sich klar, dass Ihre Arbeit es ist, welche ihr Unternehmen schützt. Auch ein nicht zustande gekommener Deal ist nicht mit dem Schaden vergleichbar, wenn plötzlich die Staatsanwaltschaft vor der Bürotür steht. Spätestens dann schlägt Ihre Stunde wenn Sie nachweisen können, alles korrekt durchgeführt und dokumentiert zu haben.
Sie können mit effizienten Compliance oder Due Diligence Prozessen sogar den Unternehmenswert steigern. Fehlentscheidungen ziehen oft versteckte Kosten nach sich und im Screening kommt nur die Spitze des Eisbergs zum Vorschein.
3) Werden Sie sich der Verantwortung des Unternehmens bewusst, nicht nur der Umsatz zählt
Die soziale Verantwortung eines Unternehmens erstreckt sich nicht nur auf Stakeholder und den Mitarbeiterstamm, sondern auch gegenüber der Gesellschaft und der Umwelt. Corporate Social Responsibility und Reputationsmanagement sind auch Teil der Compliance-Arbeit. Corporate Social Responsibility kommt eigentlich aus dem B-to-C Markt: es waren zum Beispiel kritische Kunden, welche in Bezug auf unmenschliche Arbeitsbedingungen in Textilwerken ursprünglich den Stein ins Rollen brachten. Da das Bewusstsein für integres Verhalten weiter steigt, wird das auch Argumente für oder gegen die Beziehung zu einem Geschäftspartner oder die Investition in ein Unternehmen liefern.
4) Erhalten Sie ihre Zukunftsmärkte
Umweltbewusstsein ist nicht nur „weichen“ Kriterien wie Ethik und Moral, sondern macht sich auch in harten Zahlen und Fakten sinnvoll. Untern Strich ist es sehr einfach: Ein Unternehmen, welches Märkte durch Rücksichtslosigkeit, durch unsauberes oder kriminelles Verhalten zerstört, wird eines Tages keine neuen Märkte mehr finden können. Mit einem starken Compliance Management, welches auch die soziale Verantwortung Ihres Unternehmens im Auge behält, tragen Sie zum langfristigen Erhalt Ihrer Märkte bei.
5) Übernehmen Sie auch für Einzelschicksale Verantwortung
Auch wenn Sie gegenüber anderen Unternehmen agieren, kann Ihr Handeln Einfluss auf Einzelschicksale haben. Wenn Sie zum Beispiel im Rahmen Ihres Screenings menschenunwürdige Arbeitsverhältnisse oder illegale Beschäftigungen entdecken, und dies an Behörden weiterleiten, könne Sie Menschenleben konkret positiv beeinflussen.
Als Kavaliersdelikt hat man früher Handlungen bezeichnet, die zwar verboten, aber nicht ehrenrührig waren. Geldwäsche fällt auch nach dieser Definition nicht darunter. Geld muss nun „gewaschen“ werden, wenn es aus unsauberen Quellen stammt. Die Geldwäsche als der Versuch, aus schmutzigen Geld saubere Gewinne zu erzielen ist immer nur ein Glied in einer Kette von Straftaten.
6) Halten Sie die Augen offen, wenn Andere sie zudrücken
Compliance-Bemühungen sind immer auf Langfristigkeit ausgelegt. Auch wenn ein Deal einen schnellen Gewinn verspricht, können die längerfristigen Folgen verheerend sein. Bleiben Sie beharrlich und tragen Sie dazu bei, Ihr Unternehmen als verlässlichen und attraktiven Geschäftspartner zu etablieren. Langfristig steigern Sie damit den Firmenwert.
Fazit: Sie sind Helden! Vielleicht nicht die, die das Unternehmen gerade kurzfristig will, aber die die Wirtschaft und die Gesellschaft langfristig brauchen. Keep going!
Der Beitrag erschien zuerst im Blog von Bisnode
Bisnode – A Dun & Bradstreet Company wird am 7. Oktober 2021 bei der Compliance Now mit Herrn Mag. (FH) Christian Kellner, zertifizierter Compliance Officer und Director Compliance, vertreten sein. Er unterstützt Unternehmen in den Bereichen AML Compliance und hat produktseitige Verantwortung für die Line of Business Compliance & Master Data. Er wird gemeinsam mit Frau Dr. Alicia Pflanzerova von der Factorbank über KYC sprechen.