Die Compliance-Community wächst von Jahr zu Jahr: Mehr als 130 Teilnehmer nutzten den Fach- und Erfahrungsaustausch - wie immer mit den führenden internationalen und österreichischen Experten.
Brauchen wir angesichts des Internets der Dinge eine Compliance 2.0?
Reinhold Karner, international tätiger Unternehmer und ein Pionier neuer Technologien präsentierte einen rasanten Ausblick darauf, was in naher Zukunft alles passieren wird. Während die industrielle Revolution davon getrieben wurde, menschliche und tierische Muskelkraft durch die Dampfmaschine zu ersetzen, befinden wir uns nun in der Phase einer Informations- und Kommunikationsrevolution. Megatrends sind das Internet der Dinge und einer immer perfektere Robotertechnologie. „Alles, was digitalisiert werden kann, wird auch digitalisiert werden“. Auf die Compliance-Arbeit kommen ganz neue Herausforderungen zu, wenn zum Beispiel ein Logistik System selbstständig nachbestellt oder wenn Waren durch unbemannte Fahrzeuge oder Flugroboter/Drohnen zum Kunden geliefert werden.
Auf die Compliance-Arbeit kommen ganz neue Herausforderungen zu, wenn zum Beispiel Waren durch Drohnen zum Kunden geliefert werden.
Markus Jüttner, Vice President Group Compliance der deutschen E.ON sprach darüber, welche Implikationen sich ständig und immer schneller ändernde Geschäftswelten schon heute für die Compliance-Arbeit haben. In einer effizienten Compliance-Organisation muss immer auch der Faktor Mensch beachtet werden und ein kritischer Verstand ist notwendig, um im „Big Data“ die relevanten Informationen zu erkennen und richtig zu bewerten.
Angesichts bevorstehender Umwälzungen wurde dann der Frage nachgegangen, ob wir eine „Compliance 2.0“ brauchen und welche rechtlichen und ethischen Anforderungen an eine nachhaltige Compliance zu stellen sind. Die Notwendigkeit des „tone from the top“ mag als Konzept zwar schon lange bekannt sein, ist aber so wichtig wie nie. Insbesondere zeigt sich der Unterschied dann, wenn der Vorstand die Wahl hat zu sagen: „Die Compliance-Officer verhindert das“ oder „Ich selbst will das nicht“.
Der Nachmittag des 24. November war aktuellen rechtlichen Entwicklungen im Bereich Banken und Unternehmen gewidmet.
Dr. Rainer Knyrim und Michael Mrak, Leiter Compliance, Casinos Austria stellten dann vor, welche Auswirkungen von der EU- Datenschutzgrundverordnung 2018 zu erwarten sind. Auch hier nützen aber die strengsten Policies nichts, wenn sie von den Mitarbeitern nicht eingehalten werden.
Den Kontrapunkt setze Dominik Schwindt von Franklin Covey, der zum Thema „Vertrauen & Compliance: ein Widerspruch oder mehr Compliance durch Vertrauen?“ sprach, woraus sich eine lebhafte Diskussion entwickelte.
Mit zwanglosem Diskutieren, Netzwerken und einem guten Essen begann dann die Abendveranstaltung, die die Compliance-Community noch enger zusammenführte.
Die Jahrestagung „Comliance now!“ hat sich als Meisterklasse für Compliance-Officer in Österreich etabliert und bei keiner anderen Business-Circle Veranstaltung ist der „Treue-Index“ an regelmäßig teilnehmenden Stammkunden so hoch.
Der Vormittag des 25. November begann mit den beliebten und bewährten Round-Table Sessions,
die in anregenden Gesprächen das Themenspektrum von „Praktische Umsetzung der ISO Normen 19600 und 37001“ bis „Vergesst mir die Guten nicht! Die rechtliche Absicherung aller Eventualitäten oder das Stärken des Vertrauens durch Wertschätzen persönlicher Haltung?“ spannten. Ebenfalls im Rahmen der Round-Tables fanden die Workshops zur Rezertifizierung der Absolventen des Compliance-Lehrgangs statt, ein herzlicher Glückwunsch an alle Compliance-Officer!
Christa Drobesch, FMA, Christoph Lehner, Head of Compliance, RZB und
Thomas Thomasberger, Head of Taxes CEE, Siemens befassten sich in der folgenden Podiumsdiskussion mit der Frage, ob die „Panama-Papers“ nur Reputationsschaden oder einen harten Compliance Verstoß darstellen.
Den Abschluß der 6. Jahrestagung „Compliance now!“ bildete der Vortrag von Martin Walter, Director Group Compliance, Telekom Austria, der sich unter dem Titel „Compliance Cosmetics?“ damit beschäftigte, welche Wirksamkeitstreiber nötig sind, um wirklich integres Verhalten zu fördern, wofür er Beispiele aus mehreren internationalen Unternehmen anführte. Für nachhaltige Wirksamkeit sind nicht nur Prävention und Reaktion sondern auch Kultur und Strategie unverzichtbar.
Ein besonderer Dank gilt den zahlreichen Partnern und Sponsoren.
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