Die Daten zu dieser Studie wurden durch eine Befragung von 3.396 geschäftlichen Entscheidungsträgern im September 2022 ermittelt. Die Teilnehmenden kamen aus Organisationen mit Sitz im Vereinigten Königreich, in den USA, Frankreich, Italien, Spanien, Deutschland, Österreich, der Schweiz, Schweden, Norwegen, Dänemark, Finnland, Polen, Ungarn, Indien, China, Hong Kong und Taiwan.
Aktueller Stand der Resilienz
Die globale Wirtschaft wurde in den letzten Jahren von drei Schocks erschüttert – COVID-19, dem Krieg zwischen Russland und der Ukraine und einer restriktiveren Geldpolitik. In einer Zeit, in der sich Unternehmen mit Lieferkettenausfällen, Inflation sowie steigenden Zinsen und Energiekosten konfrontiert sehen, hat der Begriff „Business Resilience“ zunehmend an Bedeutung gewonnen.
Manche betrachten Resilienz oder Widerstandsfähigkeit als die Fähigkeit, sich von einem Schock zu erholen. Für andere bedeutet es, sich an widrige Umstände anzupassen und nach vorne zu blicken. Viele verbinden Resilienz mit der Fähigkeit zu überleben. Resilienz eines Unternehmens benötigt ein starkes Fundament. Es kommt aber auch auf die richtigen Werkzeuge an, um zu verstehen, was im Umfeld geschieht. Außerdem braucht es die Fähigkeit, sich schnell auf rasch verändernde Umstände einzustellen. Nie war es wichtiger, zu wissen, wem man vertrauen kann, wie man mit Risiken umgeht und wo sich neue Möglichkeiten ergeben. Zur Einschätzung der aktuellen Stimmungslage wurden 3.396 Führungskräfte befragt und die Ergebnisse analysiert, um zu verstehen, wie sie die gegenwärtige Resilienz von Unternehmen wahrnehmen, welche Bedrohungen für sie am wichtigsten sind und welche Datenstrategien sie einsetzen, um diesen zu begegnen. Laut 43 % der Befragten stellen „Energiepreise“ die aktuell größte Bedrohung für Unternehmen weltweit dar, während 25 % die „sinkende Kundennachfrage“ nennen.
Überwältigende 77 % der von uns befragten Führungskräfte sind der Ansicht, dass Daten ihrem Unternehmen essenziell dabei helfen werden, die anstehenden turbulenten Zeiten zu bewältigen. Darüber hinaus konnte man feststellen, dass Daten nicht nur als defensive Strategie genutzt werden, sondern auch um proaktiv Chancen zu identifizieren und zu ergreifen. Tatsächlich war die in der Befragung am häufigsten genannte Art der Datennutzung mit 37 % „das Umsatzwachstum zu stärken“.
Trotz der Wahrnehmung am Markt, dass sich Unternehmen in ungewissen und wirtschaftlich turbulenten Zeiten darauf konzentrieren, das Risiko zu minimieren und ihre Vermögenswerte zu schützen, zeigt die Studie, dass ebenfalls ein starkes Verlangen nach unternehmerischem Wachstum und neuen Möglichkeiten besteht. Dies kann ein entscheidender Faktor beim Aufbau und der Aufrechterhaltung betrieblicher Resilienz darstellen. Organisationen, die Risiken umschiffen und in schwierigen Zeiten neue Gelegenheiten erkennen und ergreifen können, sind vermutlich besser dafür gerüstet, Konjunktureinbrüche zu überstehen und aus der Krise gestärkt hervorzugehen. Durch eine auf Wachstum ausgerichtete Denkweise und die Suche nach innovativen Lösungen für aktuelle Herausforderungen sind Unternehmen trotz ungewisser Perspektiven gut gewappnet. In einer Zeit, in der sich Herausforderungen schnell verändern, müssen dies auch die zu ihrer Bewältigung verfügbaren Werkzeuge. Rasante Weiterentwicklungen in Bereichen wie der künstlichen Intelligenz bestätigen, wie fundamental wichtig Daten sind. Insbesondere in Phasen globaler Turbulenzen hängt die Qualität der Antworten von der Qualität der gestellten Fragen und von den genutzten Daten ab. Wenn Sie die aktuelle Situation der Unwägbarkeiten besser verstehen oder effektive Datenstrategien identifizieren wollen, um die Resilienz Ihres Unternehmens zu erhöhen, dann ist diese Studie genau das Richtige für Sie. Sie wird Ihnen helfen, zu verstehen, wie andere Organisationen in Ihrer Region oder Branche die Macht der Daten wirksam einsetzen, um die Resilienz ihres Unternehmens zu verbessern. Darüber hinaus wird Sie diese Studie darin unterstützen, Ihre Organisation besser aufzustellen, um Schwierigkeiten – ganz egal wie lange sie andauern oder wie drastisch sie sind – zu vermeiden oder zu bewältigen und gleichzeitig neue Wachstumschancen zu identifizieren.
Wie nutzen Unternehmen Daten, um ihre Resilienz zu steigern?
Eine wesentliche Bedingung für die Resilienz in Zeiten wirtschaftlicher Ungewissheit ist es, dass Unternehmen ihre Organisation in- und auswendig kennen. Daten sind wichtig bei der Einsichtnahme in das Unternehmen auf jeder Ebene – von der Lieferkette zur Kundenkommunikation und darüber hinaus. Führungskräfte wurde gefragt, welche Rolle Daten in ihrem Unternehmen spielen und die häufigste Antwort war „Daten werden zur Umsatzsteigerung genutzt“ (37 %). Im Einzelhandel, in der Gastronomie und in der Freizeitbranche ist die Nutzung von Daten zur Umsatzsteigerung mit 47 % weitaus wichtiger, was möglicherweise zeigt, dass die Nutzung von Daten zur Optimierung von Marketing und Bestandsmanagement in diesen Branchen noch verbreiteter ist. Ebenso geben auch 42 % der Führungskräfte im Bereich Kunst und Kultur sowie 41 % im Bereich Reise und Transport eine überdurchschnittliche Nutzung von Daten zur Umsatzsteigerung an. Während es traditionell so wahrgenommen wird, dass Unternehmen Daten in erster Linie genutzt haben, um ihre Risiken abzusichern und zu reduzieren, ergibt sich aus diesen Ergebnissen ein anderes Bild. Die Erkenntnisse zeigen, dass Daten häufig für aktive Maßnahmen zur Wachstums- und Umsatzsteigerung genutzt werden. Darüber hinaus ist es auch eine weit verbreitete Praxis, Daten zur Verbesserung des Kundendienstes und zur Kundenbindung einzusetzen, was im aktuellen Wirtschaftsklima besonders wichtig ist, da sich die Neukundengewinnung schwieriger gestaltet. Es ist offensichtlich, dass Unternehmensdaten ein unausgeschöpftes Potenzial bergen. Doch laut einer weiteren aktuellen Studie von Dun & Bradstreet sind 80 % aller Organisationen aktuell von den Mengen, der Vielfalt und der Schnelllebigkeit ihrer Daten überfordert. Verschärft wird das Problem dadurch, dass das Datenmanagement in Organisationen zunehmend isoliert wird, wodurch die Komplexität beim Teilen von Informationen zwischen Teams, Abteilungen und Regionen steigt. Deshalb erfordert die Erfassung, Verwaltung und Auswertung von Daten ein Master Data Management (MDM), eine Stammdatenverwaltung. IT-Teams müssen mit dem gesamten Unternehmen zusammenarbeiten, um zu gewährleisten, dass gemeinsame Datenbestände über das gesamte Unternehmen hinweg korrekt und einheitlich sind, dass eine einheitliche Sprache verwendet wird, dass Zuständigkeiten klar verteilt sind und dass Datenbestände kontinuierlich überwacht werden.
Unterstützung kritischer Geschäftsfunktionen mit Daten
Neben der Erkenntnis der Relevanz von Daten in Organisationen weltweit wurde ebenfalls analysiert, wie Daten genutzt werden, um eine Vielzahl kritischer Geschäftsfunktionen zu unterstützen. Weltweit blieb die Zustimmung in jeder Kategorie bei über 70 %, wobei die folgenden Antworten am häufigsten von den Führungskräften genannt wurden:
• Exakte Daten zu haben ermöglicht es meinem Unternehmen, agile Entscheidungen zu treffen, um auf neue Marktbedingungen zu reagieren (80 %)
• Daten sind für mein Unternehmen unverzichtbar, um neue Kunden zu ermitteln (79 %)
• Daten sind in der finanziellen Planung meines Unternehmens essenziell (79 %)
Was ist die derzeit größte Bedrohung für Unternehmen?
Führungskräfte weltweit nennen steigende Energiepreise und Lebenshaltungskosten als die größten aktuellen Bedrohungen für Unternehmen im Jahr 2023, laut unserer Studie. Angesichts des zunehmend schwierigen Wirtschaftsklimas geben 43 % der befragten Führungskräfte an, dass Energiepreise die größte Bedrohung für Unternehmen weltweit seien. Bei Betrachtung der einzelnen Branchen steigt dieses Ergebnis auf über die Hälfte der Führungskräfte in den Bereichen Einzelhandel, Gastronomie und Freizeit (55 %) sowie Fertigung und Versorgung (53 %). Auf Länderebene wird es zudem offensichtlich, dass einige Länder von den Auswirkungen der Inflation und den steigenden Energiekosten weniger beeinflusst sind als andere. Die Vereinigten Staaten zum Beispiel melden die geringsten Bedenken in Bezug auf Energiepreise – nur knapp über ein Viertel (27 %) der Führungskräfte sorgt sich über die Auswirkungen auf ihr Unternehmen. Im Gegensatz dazu nennen Führungskräfte in Polen die Kosten der Energieversorgung als ihre größte Sorge (60 %). Während die USA in ihrer Energieversorgung größtenteils autark sind, befindet sich Polen in der Nähe und in der Abhängigkeit von Energie aus dem Osten. In diesem Zusammenhang ist es allerdings hilfreich zu verstehen, welche Hürden andere auf ihrem Weg zum Erfolg erwarten, denn vielleicht sind sie den eigenen ähnlich. Während Unternehmen ihre Strategien konkretisieren und Pläne ausarbeiten, um für die Zukunft gewappnet zu sein, ist es wichtig, dass sie sich darüber klar werden, welche Werkzeuge sie bereits jetzt an der Hand haben und wie sie das Beste daraus machen können. Das beginnt mit ihren Unternehmensdaten.
Was sind die größten Herausforderungen für Unternehmen in Bezug auf Daten?
Abgesehen von externen Bedrohungen haben Unternehmen heutzutage auch mit ihren eigenen internen Herausforderungen in Bezug auf die Verwaltung ihrer Daten und der Realisierung von Chancen zu kämpfen. Wir fanden heraus, dass fast ein Drittel (32 %) der Führungskräfte Schwierigkeiten äußert, das wahre Potenzial ihrer Daten auszuschöpfen. Und fast ein Viertel (23 %) ist sich überhaupt nicht sicher, wie die optimale Nutzung von Geschäftsdaten aussieht. Es ist nicht überraschend, dass eine intelligente und wirksame Datennutzung Unternehmen dabei hilft, in Zeiten wirtschaftlicher Ungewissheit resilient zu sein. Dennoch muss diese Aussage genauer betrachtet werden, um zu verstehen, wie Unternehmen Daten wirksam in ihre Betriebsabläufe einbinden können. Dafür ist es nötig, das gesamte Unternehmen und die Lieferanten im Blick zu haben, um zu gewährleisten, dass Lieferketten weiterhin zukunftsfähig bleiben und dass Kunden mit erhöhtem Augenmerk überprüft werden, um sicherzustellen, dass Zahlungen pünktlich eingehen und dass der Cashflow intakt bleibt. Ebenso müssen neue Kunden und Märkte ermittelt oder Änderungen bei der Nachfrage erkannt werden, um eine stabile Vertriebspipeline zu gewährleisten. Doch aufgrund der heutigen Kultur, in der alles „immer mehr und immer schneller“ sein muss, ist ein enormes Wachstum in der Menge der erfassten Daten zu verzeichnen. Für viele Unternehmen wird es immer schwieriger, die riesigen und wachsenden Datenmengen zeitgerecht und zielführend zu erfassen, zu verarbeiten und schließlich anzuwenden. Außerdem sind die traditionell von Organisationen angewendeten manuellen Verfahren im Datenmanagement in vielen Fällen veraltet.
Während Datenschutzverletzungen und Cyberattacken weiterhin Schlagzeilen machen, haben einige Branchen größere Bedenken als andere. Überdurchschnittliche Bedenken in Bezug auf externe Bedrohungen – zum Beispiel Datendiebstahl, Datenlecks oder Cyberattacken – melden die folgenden Branchen:
• IT (43 %)
• Fertigung und Versorgung (41 %)
• Finanzen (40 %)
Tatsächlich scheinen Unternehmen weltweit mit ähnlichen Herausforderungen zu kämpfen:
• 30 % haben Schwierigkeiten, die richtige Datenqualität sicherzustellen
• 27 % finden es schwierig, Daten zur besseren Entscheidungsfindung zu demokratisieren
• 30 % haben das Gefühl, ständig ihren Prozessen und Systemen hinterherzujagen
Folgende Hinderungsgründe für eine effektive Datennutzung werden von Führungskräften genannt:
• 37 % nennen externe Bedrohungen wie Datendiebstahl, Datenlecks, Cyberattacken und Betrug
• 34 % fehlt die Zeit, die Relevanz der Daten für ihr Unternehmen zu überprüfen
• 24 % haben Schwierigkeiten mit isolierten Daten innerhalb ihrer Organisation
Jedes Unternehmen ist einzigartig: angefangen bei bestimmten Marktanforderungen und maßgeschneiderten Prozessen bis hin zu den Mitarbeitenden, die all das möglich machen. Deshalb wird der Weg Ihrer Organisation hin zu resilienten und zukunftsfähigen Abläufen keinem anderen gleichen.
Mag. (FH) Christian Kellner unterstützt als zertifizierter Compliance Officer Unternehmen in den Bereichen AML Compliance. Er ist seit 2007 bei Dun & Bradstreet (vormals Bisnode) und hat als Leader GTM produktseitige Verantwortung für die Bereiche Finance & Risk in DACH & CEE. Bei der nächsten „Compliance now!“ ist er am 16. November 2023 Gastgeber eines Round Tables zum Thema „Durch Automatisierung resiliente Lieferketten schaffen“, in welchen auch die Erkenntnisse aus dieser Studie eingehen werden.
Dun & Bradstreet ist ein weltweit führender Anbieter von Unternehmensdaten, der gestützt auf Datensätze für über 500 Millionen Unternehmen mit Hilfe eigener Datenexperten
ausgereifte Modelle zur Erstellung von Scores für Messgrößen wie z. B. finanzielle Gesundheit und
Geschäftstätigkeit entwickelt, um Entscheidungen zu unterstützen und Unternehmen dabei zu helfen, Risiken zu minimieren und Erträge zu optimieren.
Hier können Sie die gesamte Studie herunterladen