Michaela Stigger (Personal Assistent, PwC) im Interview mit dem Kurier
KURIER: Lohnt es sich noch, Assistentin zu werden?
Michaela Stigger: Unbedingt. Gerade in einer Zeit, in der man sagt, Computer werden künftig alles übernehmen, muss ich das bejahen. Natürlich hat sich in diesem Job viel verändert, früher ist jedes Telefonat an den Chef über meinen Apparat gelaufen. Es braucht heute mehr denn je eine feinfühlige Vermittlung zwischen Chef, Mitarbeitern und Kunden. Es geht ums Vertrauen.
KURIER: Was sind Ihre Aufgaben?
Michaela Stigger: Ich arbeite als Personal Assistent bei PwC in der Unternehmensberatung. Ich betreue drei Partner und deren Teams, bin hier für das gesamte Travel Management und die Organisation einer der größten PwC-Jahreskonferenzen zuständig. Ich schaue also, dass alle ihre Flüge und Hotels im In- und Ausland bekommen und auch gut wieder zurückkommen. Ich höre manchmal, ich bin der Ruhepol im ständigen Unterwegssein.
KURIER: Verschiedenen Chefs zuarbeiten – wie ist das?
Michaela Stigger: Ich arbeite seit 25 Jahren bei PwC. Einen der Chefs begleite ich schon seit 18 Jahren, die anderen kamen nach und nach dazu. Im Moment betreue ich drei Partner mit unterschiedlichen Charakteren. Ich kann bei meiner Arbeit sehr selbstständig und eigenverantwortlich agieren und fordere auch immer wieder Feedback ein.
KURIER: Welche Eigenschaften braucht es für den Job?
Michaela Stigger: Die wichtigsten sind Flexibilität Einfühlungsvermögen und Hausverstand.
KURIER: Wie wird man Assistentin?
Michaela Stigger: Bei mir war das der zweite Bildungsweg. Ich habe zuerst Blumenbinder und Händler gelernt. Nach acht Jahren, in denen ich auf Knopfdruck kreativ sein musste, wollte ich etwas mehr Strukturiertes machen. Ich habe eine Ausbildung zur Wirtschaftsassistentin und danach den Office Manager am WIFI Wien absolviert.
KURIER: Was ist das Schönste am Job?
Michaela Stigger: Neben den typischen Aufgaben der Assistenz ist für mich vor allem das Organisieren von Veranstaltungen, Meetings und Reisen am interessantesten.
KURIER: Was gefällt Ihnen gar nicht?
Michaela Stigger: Ad hoc fällt mir nichts ein. Gibt es Aufstiegsmöglichkeiten? Man kann in der Regel meist von der Junior-Assistentin über den Personal Assistent bis hin zum Executive Assistent aufsteigen.
KURIER: Wie viel verdienen Sie?
Michaela Stigger: Es nützt das beste Gehalt nichts, wenn das Team und das Unternehmen für einen persönlich nicht passen. Natürlich möchte ich für meine Arbeit auch entsprechend entlohnt werden. Mein Gehalt ist gut.
So wird man’s - Ausbildung. AssistentIn
Michaela Stigger: Wer Assistentin werden möchte, kann etwa eine Lehre zur Bürokauffrau machen, eine Handelsschule oder eine Handelsakademie besuchen. Man kann sich aber auch mit einem Studium – einem wirtschaftlichen Studiengang an einer Fachhochschule zum Beispiel – für diesen Jobqualifizieren.
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Interview mit Michaela Stigger, Personal Assistent bei PwC