Hätten Sie es für möglich gehalten, dass ein Spatzen-König (oder Twitter-Baron) Präsident von Amerika wird? Nein? Dann sind Sie in guter Gesellschaft, denn angeblich glaubte nicht einmal Donald Trump selbst daran. Und noch weniger die gesamte Menschheit. Mit einfachen Parolen und gerade mal vier Gesten hat er seine Zuhörer im Griff. Er lässt Gesten stehen, setzt Gesten vor dem Wort. Das wirkt.
Das Geheimnis hinter wirkungsvollen Gesten
Warum sind Gesten so mächtig? Weil sie den Unterschied ausmachen zwischen einer Rede und einer echten Performance. Wir können mit ihnen:
- unsere Botschaft verstärken
- Worte ersetzen
- Gefühle zeigen
- der Stimme Dynamik verleihen
- flexibler denken
Gesten geben dem Zuhörer das Zeichen „Achtung! Zuhören! Es wird jetzt wichtig.“ Und so steigt automatisch die Aufmerksamkeit. Es wirkt glaubwürdig und vermittelt Stärke – und Menschen suchen und folgen gerne solchen „Anführer“.
Genau wie seine Reden ist auch Trumps Körpersprache klar und einfach. Sein Repertoire umfasst im Grunde lediglich vier Gesten, die er passend, überzeugend und auf den Punkt genau einsetzt.
alle neuerungen auf einen blick?
Die vier Trump-Gesten
1. Die Präzisionsgeste
Zeigefinger und Daumen werden zu einem gestischen „O“ geformt. Verwenden Führungskräfte diese Geste, wollen sie sagen, dass alles penibel und akkurat getestet beziehungsweise erarbeitet wurde. Sehr effektiv zum Beispiel, wenn Sie darauf hinweisen wollen, wie präzise Sie an einem Plan, einer neuen Strategie oder Idee gearbeitet haben.
2. Der Belehrungsfinger
Wollen Sie, dass Ihnen jemand zuhört, dann strecken Sie den Zeigefinger senkrecht nach oben. Der Zeigefinger erregt Aufmerksamkeit. Alles blickt auf diesen einen Punkt: „Hören Sie mir zu. Ich habe etwas Wichtiges zu sagen.“
3. Die Pistole
Den nach vorne ausgestrecktem Zeigefinger verwenden Menschen, wenn sie jemanden drohen oder ihre Macht demonstrieren wollen. Aber Achtung: Andere anwesende Personen reagieren eher negativ darauf. Sprechen Sie jedoch über eine „dritte Person“ oder eine „Sache“, dann kann diese Geste äußerst stark wirken. Werden Sie unfair angegriffen, dann kann diese Geste überzeugend wirken.
4. Die Wischbewegung
Wenn Donald Trump eine Rede hält – viele hoffen, dass er sie vollständig abliest – hat man häufig den Eindruck, dass er eine unsichtbare Fensterscheibe sauberwischt. Was diese Geste bedeutet? Nichts. Sie ist einfach eine Macke, möglicherweise sein Konzentrationsmechanismus. Eine Nachahmung empfiehlt sich hier nicht.
Die Willkommens-Geste (Alternative zur Wischbewegung)
Eine deutlich effektivere Alternative, um Menschen – bildlich gesprochen – mitzunehmen, ist die einladende „Willkommens-Geste“. Hier streckt man mit einer oder beiden Hände die Arme nach vorne, die Handinnenflächen sind nach oben gerichtet. Denken Sie einfach an die Zeiten, als Thomas Gottschalk noch „Wetten, dass…“ moderiert hat, dann wissen Sie genau, welche Geste ich meine. Diese Bewegung wird immer positiv wahrgenommen, da man den Anschein erweckt, etwas zu geben – auch wenn man in Wirklichkeit vielleicht eine schwierige Botschaft platzieren muss.
Über die Autorin
Monika Matschnig ist ehemalige Leistungssportlerin, Dipl.-Psychologin, Keynote-Speakerin, Bestsellerautorin und führende Expertin für Körpersprache und Wirkungskompetenz. Sie hält mehr als 100 Vorträge pro Jahr, bietet maßgeschneiderte Seminare für mehr Wirkung an und ist Gastrednerin an mehreren Universitäten. Sie ist Vortragende des Business Circle Seminars Körpersprache: Wirkung. Immer. Überall. in Wien.
Buchtipp
Monika Matschnig: Körpersprache. Macht. Erfolg. Wie Sie andere im Beruf überzeugen und begeistern - ISBN: 978-3-86936-906-8
Veranstaltungstipp
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KÖRPERSPRACHE: WIRKUNG. IMMER. ÜBERALL.
Mit Körpersprache begeistern, gewinnen, überzeugen
7. November 2019, Wien