„Wenn ich sagen könnte, wie es kommt, wäre es nicht ungewiss“ – zusammen mit dem Psychologen Dr. Bardia Monshi wagten 100 Teilnehmer auf Einladung von Business Circle, PwC Österreich und der Raiffeisen Bank International einen Blick ins Ungewisse.
Hier ein Video-Teaser des Breakfast Briefings:
Das Video wurden produziert von NeuKurs
Das vollständige Video können Sie direkt bei Herrn Dr. Monshi anfragen.
Der Mensch driftet zwischen Überleben, Leben und Erleben hin und her
„Das innere Erleben ist massiv unterschiedlich, wenn wir es mit dem Ungewissen zu tun haben“, startete der Arbeits- und Organisationspsychologe und zeigte auf, warum das Ungewisse für Menschen so wichtig ist. Bardia Monshi ist Experte für strategische Burnout-Prävention und vitales Leadership und begann seinen Vortrag mit dem Grundproblem des Burnouts: Man macht zu viel vom selben. Dies illustrierte er sehr anschaulich am Beispiel der Sandwespe „Sphex“. Sie legt ihre Futterkügelchen immer an den Rand der Sandhöhle, checkt dann, ob alles in Ordnung ist und erst dann holt sie die Kügelchen. Wissenschaftler verschoben ihre Kügelchen, sie wurden von der Sandwespe jedoch immer wieder an ihre Ausgangsposition zurückgelegt, dann die Höhle von Neuem gecheckt und das Spiel ging von vorne los. Der Tipp gegen Burnouts lautet also: „Sei nicht sphex(y)!“
Unsicherheit ist der Preis der Freiheit
Denn Unsicherheit, Kreativität und Freiheit gehören zusammen. Außergewöhnlich bei diesem 110. Breakfast Briefing war die interaktive Einbeziehung des Publikums: In einem Mime-Breakup veranstaltete er zusammen mit sechs Freiwilligen eine „pantomimische Stille Post“ . Eine therapeutische Szene mit einem Kleinkind spielte Bardia Monshi der ersten Teilnehmerin vor und jede/jeder dann dem nächsten. Das Ergebnis: Nach dem sechsten Teilnehmer ist von der ursprünglichen Szene nicht viel übriggeblieben. Auch nach der 300. Durchführung dieses Experiments war die Endszene immer anders. Warum zerfällt die Szene so? Der Hauptgrund liegt wohl darin, dass der Sinn und Hintergrund für die Spieler nicht zu erkennen war. „Glaube nicht alles was du denkst“ lautet daher sein Motto, denn jeder Einzelne kommt herein mit dem Ungewissen und einer eigenen Idee.
Sinn organisiert unsere Wahrnehmung
Wie das Beispiel gezeigt hat, wusste jeder einzelne nicht, was in der Geschichte wichtig ist. Erst der Sinn lässt uns über uns hinauswachsen. Für den Wiener Neurologen und Psychiater Viktor Frankl gab es zwei Arten von Sinn: im Schaffen aufgehen bzw. darin wachsen oder für jemand Anderen da sein. Sinn stabilisiert unsere Identität – vor allem dann, wenn außen herum alles zerfällt. Daher ist es wichtig, sich einen Sinn zu organisieren und einen Sinnrahmen zu bilden. Entscheidend sei es auch im Sinne eines Anfängergeistes aufgeschlossen zu sein, denn im Geist des Experten gibt es nur wenige Möglichkeiten, im Geist des Anfängers jedoch sehr viele.
Weitere Tipps, die Lust auf das Ungewisse machen: Soziale Verbundenheit hilft, denn wir haben alle Angst – und im Sinne eines Optimismus, entsteht der Weg erst, in dem man ihn geht.
Im Geist des Experten gibt es nur wenige Möglichkeiten, im Geist des Anfängers jedoch sehr viele
Dr. Monshi beendete seinen kurzweiligen Vortrag mit dem Bild von Pippi Langstrumpf und dem Hinweis, „dass wir, wenn wir dem Ungewissen begegnen, verspielt bleiben dürfen.“ Denn Pippi Langstrumpf denkt sich: „Das habe ich noch nie vorher versucht, deshalb bin ich völlig sicher, dass ich es schaffe.“
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