Es muss jetzt auf allen Ebenen intensiv daran gearbeitet werden, einen raschen Ausstieg aus fossilen Brennstoffen zu schaffen und parallel dazu die Bereitstellung an erneuerbaren Energien zu fördern.
Für die Herausforderungen der Klimakrise braucht es echte Visionen. Als größter gemeinnütziger Wohnbaukonzern Österreichs wissen wir neben dem baukulturellen Aspekt auch um unsere gesellschaftliche Verantwortung. Wesentlich ist die Berücksichtigung der klimarelevanten Aspekte bei jedem einzelnen Gebäude, aber insbesondere auch im übergeordneten Maßstab, bei der Quartiersentwicklung, ja ganz grundsätzlich im Städtebau. Der Klimawandel wird auch in Wien zunehmend spürbar. Neben dem Klimaschutzprogramm ist die gezielte Anpassung an die damit einhergehenden Herausforderungen in der Stadtplanung ein wesentliches Instrument, um diesen nachhaltig zu begegnen.
Wien zählt zu den lebenswertesten Städten der Welt und nimmt seit vielen Jahren eine Vorreiterrolle im Klimaschutz ein, um die CO2-Emissionen zu senken. Beim Regierungsübereinkommen wurde auf Basis des Wiener Klimafahrplans und der Smart City Strategie das Ziel gesetzt, Wien bis 2040 klimaneutral zu machen.
Dabei spielen die gemeinnützigen Bauträger eine besondere Vorreiterrolle und leisten einen bedeutenden Beitrag für eine nachhaltige Stadtentwicklung da ihnen das soziale Wohlergehen der Bewohner und insbesondere der Klimaschutz ein großes Anliegen. Die Wiener Gemeinnützigen unterstützen mit vielen Maßnahmen das Ziel Klimaneutralität bis 2040 zu erreichen und um sicherzustellen, dass die Stadt Wien auch noch in 20 Jahren eine der grünsten Städte der Welt ist.
Das zukunftsweisende Quartier Biotope City am Wienerberg
Der ÖSW-Konzern hat in dem zukunftsweisenden Quartier Biotope City Wienerberg gemeinsam mit namhaften Projektpartnern vielfältigen neuen Wohnraum geschaffen. Die Biotope City Wienerberg ist dabei das weltweit erste GREENPASS-Platinum-zertifizierte Stadtquartier mit klimafitten Konzepten wie beispielsweise der großflächigen Begrünung des Areals, Urban Gardening Möglichkeiten und einem umfassenden Regenwassermanagement. Wir sind überzeugt, mit dem Konzept der „Biotope City“ in die richtige Richtung zu gehen und mit diesem Pionierprojekt einen Baustein für die Zukunft Wiens gesetzt zu haben.
Als Gartenstadt des 21. Jahrhunderts verbindet die Biotope City im Süden des 10. Wiener Gemeindebezirks aktuelle gesellschaftliche Anforderungen an den modernen Wohnbau mit effektiven Maßnahmen im Bereich Klimaanpassung und Nachhaltigkeit. Das Pionierprojekt sieht die Integration der Natur in die Stadt als Strategie zum Ausgleich für die globale Erwärmung und Verstädterung. Bei hoher Dichte im urbanen Raum will man gleichzeitig naturnahe Lebensräume für Flora und Fauna schaffen und so ein gesundes Wohnklima ermöglichen.
Generell bevorzugt der ÖSW-Konzern, wo möglich Fern-/Nahwärme auf Basis erneuerbarer Energieträger. Wo diese Möglichkeit nicht besteht, werden erneuerbare Energieträger prioritär betrachtet, wobei es hier vielfältige Ansätze und nicht nur eine Standardlösung gibt. Das optimale Ergebnis ist immer abhängig von Standort und auch Konfiguration des Gebäudes. Im Neubau sind dies verstärkt Wärmepumpensysteme, mit denen sowohl Heizen als auch Kühlen sehr effizient möglich ist. Tiefenbohrungen zum saisonalen Speichern der sommerlichen Kühl-Abwärme und Regeneration des Erdreichs für die winterliche Heizenergieentnahme setzen sich immer mehr durch. Und dass diese Systeme auch mit PV-Anlagen kombiniert werden, ist mittlerweile selbstverständlich. Bei der Stromversorgung setzt der ÖSW-Konzern zusätzlich auf Photovoltaikanlagen und Batteriespeicher.
Für die Stadt Wien – als auch den gemeinnützigen Wohnbau – wird die Thematik rund um den Klimaschutz zu einem immer wichtiger werdenden Thema unserer modernen Gesellschaft. Dabei drängt gerade die beständige Erwärmung in urbanen Gegenden auf nachhaltiges Umdenken, um eine klimafitte Stadtentwicklung und somit eine klimaschonendere Zukunft in den Ballungsräumen zu ermöglichen. Dazu liefern die Gemeinnützigen Bauträger vorausschauende, nachhaltige und intelligente Lösungen zur Emissionsreduktion für zukünftige Generationen.
Der Autor: Prof. Arch. Dipl.-Ing. Michael Pech, MRICS, CSE: Studium der Architektur an der TU Wien. Vorstandsvorsitzender der ÖSW AG und Generaldirektor des ÖSW-Konzerns. Das ÖSW ist der größte private gemeinnützige Bauträger in Österreich. Vorsitzender des Aufsichtsrates des Verbandes der gemeinnützigen Bauvereinigungen. Lehrender an der TU Wien und Universität Wien. Am 10. Juni 2022 ist er Teil der Podiumsdiskussion zum Abschluss des diesjährigen Real Estate Circle. Diese Diskussion wird sich mit dem Beschluss der Wiener Stadtregierung befassen, im Jahr 2040 klimaneutral zu sein.