Auch für Versicherungen gilt: "adapt or die"
"Die österreichischen Versicherungen sind über die Finanzkrise zweifellos besser hinweggekommen als die österreichischen Banken. Dies hat sein Gutes, mag aber dazu beigetragen haben, die eine oder andere aus dem Markt kommende Bedrohung für eine erfolgreiche künftige Entwicklung nicht in voller Tragweite erkannt zu haben." meint Josef Redl, ehemaliger Vertriebsvorstand der Postversicherung.
Denn spätestens jetzt ist evident, dass die Digitalisierung, die fast alle Lebens- und Geschäftsbereiche erfasst, auch vor den Versicherungen nicht Halt macht und droht, die über Jahrzehnte stabilen Geschäftsmodelle der Versicherungen aus den Angeln zu heben. „Blöd“ dabei, dass die Versicherungen durch andere „Baustellen“ derzeit so abgelenkt zu sein scheinen, dass ihnen für Strategien zur Anpassung und Transformation ihrer Geschäftsmodelle kaum genügend Zeit bleibt. Vor allem Regulierung (Ist hier Land in Sicht oder ist es ein Schrecken ohne Ende?) und niedrige Zinsen (Steht das Geschäftsmodell der Lebensversicherung vor dem Kollaps?) machen der Versicherungswirtschaft derzeit schwer zu schaffen.
Eines ist klar: Obwohl die österreichischen Versicherungen die Finanzkrise besser überstanden haben als die österreichischen Banken, ist die Fähigkeit und der Wille zu Transformation und Innovation lebenswichtig für jede Versicherung, die „mutig in die neuen Zeiten „schreiten möchte.
Der frühere Ressortchef Rudolf Hundstorfer über Veränderungen in der Demographie und deren Auswirkungen auf das Versicherungswesen.
"Um diesen Herausforderungen Herr zu werden, bedarf es eines branchenweiten Paradigmenwechsels" ist Herr Redl überzeugt. Als fachlichem Leiter und Moderator des "Insurance Forum Austria" wird es daher nicht zuletzt ihm zukommen, im Gespräch mit den Vorstandsvertetern aller österreichischen Versicherungen ein gemeinsames Verständis der anstehenden Veränderungen und damit die Basis für eine "Evolution im Versicherungswesen" zu schaffen.