ESG-Performance-Ranking 2024
Die Studie zur Nachhaltigkeitsberichterstattung zeigt eine positive Entwicklung: Die durchschnittliche ESG-Performance der untersuchten 140 Unternehmen ist auf 32 % gestiegen (2023: 26 %). Dennoch erreicht kein Unternehmen die volle Punktzahl – es gibt also noch viel zu tun. Im Fokus steht dabei nicht, wer die meisten „guten Taten“ vollbringt, sondern wie sich die ESG-Performance messbar verbessert hat.
Was läuft gut, wo gibt es Nachholbedarf?
Am besten schneiden Unternehmen bei der Messung von CO₂-Emissionen, der Qualität ihrer Klimaziele und der Unfallrate ab. Defizite gibt es hingegen bei der Verankerung von ESG-Kriterien in der Management-Vergütung, der Frauenquote in Führungspositionen und der tatsächlichen Reduktion von Emissionen in den letzten drei Jahren. Branchen wie Telekommunikation, Medien & Technologie sind führend, während Nahrungsmittel- und Getränkehersteller noch deutlich aufholen müssen.
Vielfalt zahlt sich aus
Unternehmen mit mindestens 30 % Frauen in der Geschäftsführung performen in der ESG-Gesamtbewertung um 50 % besser als der Durchschnitt, ohne jedoch kausale Zusammenhänge abschließend zu analysieren. Auch eine klare Anreizstruktur wirkt sich positiv aus: Wer ESG-Kriterien in die Managementvergütung integriert, erzielt bessere Gesamtwerte. Die Studienautoren betonen, dass Diversität – nicht nur in Bezug auf Geschlecht, sondern auch Fachwissen – essenziell ist, um Nachhaltigkeitsrisiken und -chancen richtig zu bewerten.
Vielfalt ist kein Add-on, sondern ein Must-have, um auf das komplexe Thema Nachhaltigkeit gut vorbereitet zu sein.
(Philipp Gaggl, Director ESG Consulting)
CO₂-Reduktion bleibt eine Herausforderung
Zwar messen 40 % der Unternehmen ihre Emissionen, aber nur 22 % setzen klare Reduktionsziele und gerade einmal 14 % konnten in den letzten drei Jahren eine tatsächliche Senkung ihrer CO₂-Werte nachweisen. Unternehmen, die auf wissenschaftlich fundierte Klimaziele wie Science Based Targets setzen, sind in der Reduktion deutlich erfolgreicher. Der Schlüssel liegt in soliden Daten: Ohne eine verlässliche Basis lassen sich keine wirksamen Dekarbonisierungsstrategien umsetzen.
Börsennotierte Unternehmen als ESG-Vorreiter
Börsennotierte Unternehmen performen mit 50 % doppelt so gut wie nicht-börsennotierte (25 %). Der Druck durch Finanzmärkte und Stakeholder sowie regulatorische Vorgaben wie das Nachhaltigkeits- und Diversitätsverbesserungsgesetz (NaDiVeG) tragen dazu bei, dass sie ESG-Themen frühzeitig integrieren.
Neue Berichtspflichten – mehr Transparenz
Ab 2025 müssen Unternehmen nach der neuen Corporate Sustainability Reporting Directive (CSRD) berichten. Während es aktuell etwa 100 Unternehmen betrifft, folgen 2026 rund 2.000 weitere – später auch börsennotierte KMU. Strengere externe Prüfungen sollen die Datenqualität verbessern und ESG-Transparenz zur Marktanforderung machen. Langfristig wird die Berichterstattung nicht nur eine regulatorische Pflicht sein, sondern auch eine Chance für Unternehmen, sich durch nachhaltige Innovationen einen Wettbewerbsvorteil zu sichern.
Fazit:
ESG-Performance muss als Chance verstanden werden – nicht als lästige Pflicht. Unternehmen, die klare Ziele setzen, ihre Fortschritte transparent kommunizieren und mutig in nachhaltige Innovationen investieren, werden langfristig erfolgreicher sein.
Auf der Homepage von PwC Österreich können Sie die vollständige Studie ansehen.