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Der CFO der Zukunft – die Zukunft des CFOs

Wie werden CFOs in Zukunft arbeiten? Agatha Kalandra ist überzeugt: Die Zukunft wird für die Finanzabteilung wichtiger als die Vergangenheit.

Bei zunehmender Disruption und mangelnder Planbarkeit wird es für Unternehmen noch wichtiger, voraussehen zu können, was sich innerhalb der nächsten Monate ereignen könnte. Unternehmenssteuerung anhand von Szenarienrechnungen und was-wäre-wenn-Analysen werden zukünftig essentiell für die finanzielle Unternehmensführung sein.
In der Praxis beobachtet sie aber, dass die Digitalisierung der Finanzfunktion in Österreich dem weltweiten Trend noch hinterherhinkt. Zwar wird der Bereiuch Robotics ausgebaut, bei künstlicher Intelligenz sind aber viele Unternehmen – wenn sie sich überhaupt damit befassen – noch in der ersten Projektphase mit Feasibility Studien beschäftigt. Wer die Reise jetzt aber noch nicht begonnen hat, muss achtgeben, dass der Zug nicht ohne ihn abfährt. Die digitale Transformation ist zu einem maßgeblichen Teil davon bestimmt, die richtigen Fähigkeiten und Talente im Unternehmen zu haben und zu halten.
Ihre Empfehlung ist klar: Langfristig können die benötigten Kompetenzen nicht nur über den Arbeitsmarkt akquiriert werden, sondern müssen im Unternehmen selbst aufgebaut werden. Dazu ist eine enge Zusammenarbeit zwischen Finance und Human Resources notwendig. Wichtig ist es, jetzt schnell zu starten, erste Pilotprojekte zu schaffen und rasch auf bereits Erreichtes aufzubauen. In die eigenen Mitarbeiter zu investieren, ist die beste und nachhaltigste Methode, um den Unternehmenswert zu steigern.

Best Practice bei A1 Telekom Austria

Sonja Wallner hat damit schon begonnen und treibt als CFO bei A1 die Digitalisierung vor allem über die Qualifikation der Mitarbeiter voran. Jeder Bereich setzt unterschiedliche Schwerpunkte für die Weiterentwicklung der MitarbeiterInnen. Jene Initiativen, die Digitalisierung betreffen, werden in einem eigenen Center of Excellence nicht nur was die Aus- und Weiterbildung betrifft forciert, sondern es wird auch laufend der Einsatz und die Anwendung neuer Technologien evaluiert.

Sie begreift die Arbeit ihres Bereichs dabei auch als Serviceeinheit für das Unternehmen, in dem andere Bereiche ihre internen Kunden sind, die sie mit Zahlen, Daten und Analysen beliefert. Um die dafür notwendige Zeit freizubekommen, setzt sie dabei vor allem auf Robot Process Automation, Process Mining, Workflow Automation und Dashboards wie zum Beispiel im KPI-Reporting, welches von der Datenerfassung über die Benachrichtigung der Stakeholder automatisiert ist und Nutzung der Informationen mittels Selfservice ermöglicht. Die Automatisierung und Digitalisierung wird in allen E2E Prozessen vorangetrieben, um sowohl Qualitäts- und Stabilitätsgewinne zu verwirklichen und um Ressourcen auf wertstiftende Aktivitäten umschichten zu können.
Wie Sonja Wallner betont, ist die harmonische Interaktion von Mensch und Maschine dabei ein wesentlicher Erfolgsfaktor. Sich stetig wiederholende, standardisierbare und nur zum Teil wertschöpfende Tätigkeiten werden mit steigenden Digitalisierungsgrad zunehmend maschinell erledigt. Für ihr Team hat sie damit die notwendige Zeit geschaffen, sich um Analysen und Strategien zu kümmern. Zukunftsorientiertes Business Partnering im Controlling heißt für sie, die Schreibtische zu verlassen, die Produktion zu besuchen oder zu Kunden mitzufahren. Nur so können Controller sich ein klares Bild des Geschäftsmodells machen und Entwicklungen prognostizieren, die sie dann anhand von Daten validieren können. Der „Sinn“ hinter den Daten lässt sich dabei manchmal nur in Kombination mit externen Daten finden.
Als ersten Schritt beim Umbau der CFO-Agenda empfiehlt Agatha Kalandra, zunächst ein integriertes Operating Model zu erstellen. „Man muss wegkommen vom bisherigen rein funktionalen Denken, sondern sich als Businesspartner aufstellen.“ Mit im Team müssen dabei nicht nur IFRS-Spezialisten sein, sondern auch Data-Scientists und Controller, die einen ganzheitlichen Controlling-Ansatz verinnerlicht haben.
Lesen Sie dazu einen ausführlichen Beitrag im Blog von PwC

Die Autorinnen:

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Mag. Agatha Kalandra, MBA ist Partnerin und Geschäftsführerin bei PwC Österreich und verantwortet das Management Consulting mit Schwerpunkt Finance Transformation.

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Mag. Sonja Wallner ist CFO der A1 Telekom AG und verantwortet u.a. Accounting & Investment Management, Business Intelligence Competence Center, Controlling, Business World Management & Real Estate, Process Automation Center, Supply Chain Management und Treasury & Credit Risk Management.

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