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Aufstieg der Technologieunternehmen – Risiko für etablierte Player?

Mit welchen strategischen Problemstellungen könnten sich die CEOs etablierter Unternehmen in Zukunft konfrontiert sehen? Eine von Funk Risk Consulting erstellte Studie gibt Antworten.

Im Rahmen der Funk CEO Agenda wurden die fünf Schlüsselbranchen Automotive, Pharma, Energie, Bau- und Immobilienwirtschaft sowie Ernährung analysiert, um aufzuzeigen, wie sich die Ausrichtung der Unternehmen im Detail ändern sollte. Die Basis der Analyse bilden die vier strategischen Dimensionen Restrukturierung, Digitalisierung, Innovationen und Ökosystembildung. Neben konkreten Handlungsempfehlungen für die ausgewählten Branchen, die auch als kompakte Einzeldokumente verfügbar sind (siehe Kasten), fasst die Gesamtstudie branchenübergreifende Trends zusammen.

Die kombinierte Wirkung von Geschäftsmodellinnovationen, disruptiven Technologien und zuvor unbekannten Wettbewerbern schafft für CEOs etablierter Unternehmen in den kommenden Jahren ein neues Umfeld. In diesem werden sie mit komplexen strategischen Problemstellungen konfrontiert. Um angesichts dieser Entwicklungen erfolgreich zu bleiben, müssen Unternehmen ihr Portfolio dynamisch managen, die digitale Transformation aktiv angehen, ihren Kundinnen und Kunden intelligente Lösungen anbieten und eigene Ökosysteme aufbauen. Am Beispiel von fünf Schlüsselbranchen legt die Funk-Studie „CEO Agenda 2030“ dar, dass serviceorientierte Geschäftsmodelle und disruptive Technologien die Markteintrittsbarrieren für neue Akteure zukünftig nachhaltig senken werden. Mit datenbasierten Geschäftsmodellen, die die Kundschaft in den Fokus stellen, machen sich Technologieunternehmen genau diesen Umstand zunutze. Bereits heute positionieren sie sich in fast allen Branchen, um Daten von Kundinnen und Kunden zu generieren.

Eine Welt der Ökosysteme

Tom Gaycken, Consultant bei Funk Risk Consulting und Mitautor der Studie, kommentiert: ,,In der Zukunft werden Unternehmen in einer Welt von Ökosystemen agieren, in der es keine traditionellen Branchengrenzen mehr gibt. In dieser Welt ist der Zugang zu den Daten der Kundinnen und Kunden nicht nur Motor für Innovationen, sondern auch für ein breites, ertragreiches Servicegeschäft.‘‘ Die Technologieunternehmen streben an, in ihren Ökosystemen ein branchenübergreifendes Angebot zu konsolidieren. Die etablierten Unternehmen sollten sich angesichts dieser Pläne strategisch positionieren, indem sie durch gezielte Kooperationen sowie Investitionen selbst ein bestmögliches Angebot für Kundinnen und Kunden in einem eigenen Ökosystem bereitstellen.

Fünf Branchen im Wandel: Automotive, Pharma, Energie, Bau- und Immobilien sowie Ernährung

Die Analyseergebnisse der fünf Schlüsselbranchen Automotive, Pharma, Energie, Bau- und Immobilienwirtschaft sowie Ernährung zeigen auf, wie sich die Ausrichtung der etablierten Unternehmen ändern sollte. Im Fokus stehen dabei vier strategische Dimensionen: Restrukturierung, Digitalisierung, Innovationen und Ökosystembildung. Die Automobilindustrie sollte sich zu einem technologieorientierten Mobilitätsanbieter wandeln, da sich die Bereiche Services, wie Mobility- und Connected Services, und Software, etwa Betriebssysteme und autonomes Fahren, in Zukunft als entscheidende Erfolgsfaktoren herausstellen werden. Auch die Pharmaindustrie sollte ihren strategischen Fokus anpassen. Durch die Weiterentwicklung zum digitalen Gesundheitsdienstleister, der klassische Produkte mit digitalen Services verknüpft, bietet sich den traditionellen Akteuren ein lukrativer, stark wachsender Markt. Die Dekarbonisierung und Dezentralisierung stellen währenddessen die Energiewirtschaft vor große Herausforderungen. Die Positionierung als digitaler Energiedienstleister könnte hier jedoch ebenfalls neue Wertschöpfungspotenziale schaffen, vor allem im Bereich hochwertiger, personalisierter Services. Gleiches gilt für die Bau- und Immobilienwirtschaft, in der die Digitalisierung den Weg in die Zukunft ebnen könnte: Zum einen kann mit digitalen, industrialisierten Prozessen die Produktivität gesteigert werden, zum anderen ermöglichen es Smart-Home-Systeme, das Geschäft stärker an den Kundinnen und Kunden auszurichten. Die Wünsche der Verbrauchenden sollte als letzte Schlüsselbranche auch die Ernährungsindustrie in den Mittelpunkt stellen. Dies kann durch eine Transformation zum Ernährungsdienstleister gelingen, der auf Basis individueller Gesundheitsaspekte und Bedürfnisse personalisierte Lebensmittelangebote bereitstellt.

Vier zentrale Erfolgsfaktoren: Anpassungsfähigkeit, Digitalisierung, Innovation und Ökosystembildung

Die branchenübergreifende Studie fasst übereinstimmende Trends zusammen, die in den fünf ausgewählten Branchen identifiziert wurden. Aus den vier oben genannten strategischen Dimensionen haben die Autoren dabei jeweils einen zentralen Erfolgsfaktor abgeleitet. Die Dimension Restrukturierung erfordert eine hohe Anpassungsfähigkeit der etablierten Unternehmen. Diese sollten daher auf ein Dynamic Portfolio Management setzen, bei dem das eigene Portfolio regelmäßig analysiert wird. Denn wer sich strategisch neu positionieren will, sollte zielgerichtet sowohl Investitionen als auch Desinvestitionen tätigen. Im Rahmen der zweiten Dimension, der Digitalisierung, wurde zudem deutlich, dass der Einsatz moderner Technologien zukünftig maßgeblich zum Erfolg von Unternehmen beitragen wird. Traditionelle Akteure aller Branchen müssen somit zwingend eine Digital Transformation durchführen, also bestehende Abläufe durch effizientere, digitale Prozesse ersetzen. Die Entwicklung von Smart Solutions statt reiner Produkte steht im Fokus der dritten Dimension Innovationen. Durch das Sammeln der Daten von Kundinnen und Kunden können Unternehmen deren Probleme optimal lösen und weitere innovative Lösungen entwickeln. Die Dimension Ökosystembildung unterstreicht abschließend, dass sich die Bedürfnisse der Kundschaft besser in Kooperation erfüllen lassen – also nicht von einem allein agierenden Unternehmen, sondern von mehreren Akteuren, die in einem Ökosystem zusammenarbeiten. Indem hier eine Vielzahl von Produkten und Dienstleistungen gebündelt wird, bildet die Seamless Customer Journey die komplette Nachfrage der Kundschaft ab. Zusammenfassend zeigt sich, dass die Macht der Technologieunternehmen in den nächsten Jahren weiter zunehmen wird. Um sich trotzdem weiterhin hohe Wertschöpfungsanteile zu sichern, müssen die etablierten Unternehmen sich auf die konkrete Realisierung der vier beschriebenen Erfolgsfaktoren fokussieren. Dies erfordert zwar erhebliche strategische Investitionen, ist aber für den zukünftigen Erfolg unverzichtbar. Mario Heinisch, geschäftsführender Gesellschafter bei Funk International Austria: Ein Blick in die Zukunft zeigt uns die bevorstehenden neuen Technologien, neuen Wettbewerber und neuen Bedürfnisse der Kundinnen und Kunden. Mit der Funk CEO Agenda bieten wir eine kompakte Gesamtstudie mit branchenübergreifenden Trends für CEOs, die ihr Unternehmen auch in Zukunft zum Erfolg führen wollen.

Hier können Sie die vollständige Studie herunterladen (pdf, 5.7 MB)

Die Autoren :
Dr. Alexander Skorna ist Head of Business Development und Tom Gaycken Consultant bei der Funk Gruppe. Das Systemhaus Funk International Austria GmbH betreut Unternehmen in Fragen des Versicherungs- und Risikomanagements sowie der Vorsorge und ist regelmäßig Aussteller sowie Content-Partner beim CFO Forum. Ihr Ansprechpartner beim CFO Forum 2021 ist Mario Heinisch.

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